Festspiele feierten Richtfest für „Rigoletto“

Die Bregenzer Festspiele haben am Mittwoch das Richtfest des „Rigoletto“-Bühnenbilds gefeiert. Dominiert wird die Bühne für Giuseppe Verdis Oper, die 2019 zum ersten Mal überhaupt auf der Seebühne gespielt wird, von einem knapp 14 Meter hohen Kopf und zwei ebenso überdimensionalen Händen.

Passend zur Hauptfigur von Verdis Oper, dem Hofnarren Rigoletto, erinnert das Gesicht des riesigen Kopfes an einen Clown. Wie auf der Bregenzer Seebühne nicht anders zu erwarten, verfügt der inklusive Unterkonstruktion rund 175 Tonnen schwere Kopf über diverse Bewegungsmöglichkeiten. Auch eine der beiden Hände ist über hydraulische Schwenkantriebe manövrierbar, die Bewegungen sollen im Wesentlichen denen einer menschlichen Hand entsprechen.

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Rund acht Millionen Euro kostet eine Seebühnen-Kulisse der Bregenzer Festspiele im Durchschnitt. Aber noch kein Bühnenbild war dabei so raffiniert wie jenes für „Rigoletto“.

Große Belastungen für die Technik

Für Regie und Bühne verantwortlich zeichnet der gelernte Bühnenbildner und Film- und Opernregisseur Philipp Stölzl. Der gebürtige Münchener führte auch bei Musikvideos für Künstler wie Madonna Regie. „‚Rigoletto‘ ist ein faszinierendes Stück. Die Musik ist voller Ohrwürmer, in der Handlung gibt es keine klassische Trennung von Held und Bösewicht. Wir gehen mit dieser Inszenierung in eine bunte, zirkushafte und karnevalesque Welt mit einem ordentlichen Schuss Commedia dell’Arte“, erklärte Stölzl.

Bühnenmeister Manfred Achberger unterstrich den Qualitätsanspruch der Technikmannschaft. Wellen, Wind und Wasser stellten besondere Belastungen dar, außerdem „sind wir Techniker letztlich für die Sicherheit der Künstler verantwortlich“, sagte Achberger.

Zwei Drittel der Tickets verkauft

46 Unternehmen - zum großen Teil aus Vorarlberg, aber auch aus Deutschland und der Schweiz - waren bzw. sind an der Planung und am Aufbau der Bühne für „Rigoletto“ beteiligt. Mit der Planung wurde bereits vor drei Jahren, im April 2016, begonnen, der Aufbau läuft seit Herbst 2018. Die Seebühne selbst ist auf rund 119 Pfählen aus Stahl oder Fichtenholz errichtet. Eine Kulisse auf der Seebühne kostet inklusive des Abbaus nach dem zweiten Spieljahr durchschnittlich rund acht Millionen Euro.

Rund zwei Drittel der für „Rigoletto“ - am bekanntesten daraus die Arie „La donna e mobile“ - aufgelegten 192.000 Tickets sind nach Angaben der Bregenzer Festspiele bereits verkauft. Es sind aber für alle 27 Vorstellungstermine noch Karten erhältlich.