Illegaler Waffenhandel: Fünf Schuldsprüche

Wegen illegalen Waffenhandels mussten sich am Freitag fünf Männer vor dem Landesgericht Feldkirch verantworten. Alle Männer wurden schuldig gesprochen, der Hauptangeklagte wurde zu zwei Jahren Haft verurteilt.

Im Zuge eines Waffenverkaufs von Österreich nach Frankreich begann die Polizei mit Observationen und Telefonüberwachungen. Diese führten auf die Spur des Hauptverdächtigen, einen 37-jährigen Türken, der in Lustenau wohnhaft ist.

Urteil zu illegalem Waffenhandel

In Vorarlberg wurden bei fünf Männern 160 Schusswaffen, über 100 Stichwaffen, 1.000 Schuss Munition und rund 170.000 Euro Bargeld gefunden. Der Prozess am Freitag endete mit Schuldsprüchen für alle Verdächtigen.

Vor einem Jahr fand die Polizei bei einer Hausdurchsuchung bei den Verdächtigen schließlich über 160 Schusswaffen, mehr als 100 Stichwaffen, tausende Schuss Munition und 170.000 Euro Bargeld.

Angeklagten machten keine Angaben

Der Hauptangeklagte 37-Jährige bekannte sich schuldig, machte aber genauso wie die anderen Angeklagten keine weiteren Angaben. Er hat nach Ansicht des Gerichts illegalen Waffenhandel in die Schweiz, in die Türkei und Deutschland betrieben.

Der 37-Jährige sei eine Nummer in der Szene gewesen und habe das Geschäft von seinem Vater übernommen, so der Richter. Der Türke wurde zu zwei Jahren Haft, acht Monate davon unbedingt, verurteilt.

Bedingte Haftstrafe für 77-Jährigen

Angeklagt war auch ein 77-jähriger Bregenzer. Er bezeichnete sich selbst als Waffennarr. Er habe bereits mit 13 Jahren begonnen, Waffen zu sammeln. Laut Anwalt hat die Polizei zwei Pritschenwagen gebraucht, um die beim Pensionisten sichergestellten Waffen abtransportieren zu können. Der 77-Jährige wurde zu einem Jahr bedingter Haft und einer Geldstrafe in Höhe von 3.600 Euro verurteilt.

Kriegsmaterial wurde sichergestellt

Ebenfalls vor Gericht mussten sich zwei Brüder aus Niederösterreich verantworten. Einer von ihnen hatte für den 77-Jährigen sogenannte Dekorwaffen wieder funktionstüchtig gemacht. Der Mann wurde zu sechs Monaten bedingt und einer Geldstrafe in Höhe von 1.800 Euro verurteilt.

Sein älterer Bruder, bei dem die Polizei auch Kriegsmaterial wie etwa Granaten sicherstellen konnte, wurde wegen Waffenbesitzes zu einer Geldstrafe verurteilt.

Der fünfte Angeklagte, ein 41-Jähriger aus dem Walgau, polierte im Auftrag des Haupttäters die Waffen vor dem Verkauf. Auch er wurde zu einer Geldstrafe verurteilt. Die Staatsanwältin hat noch keine Erklärung abgegeben, die Urteile sind nicht rechtskräftig.