Textilkunst aus Bangladesch zu sehen

Die Architektin Anna Heringer zeigt im Vorarlberger Architekturinstitut (VAI) eine Ausstellung mit dem Namen „This is not a shirt“. Sie zeigt Einblicke in ihre Arbeit in Bangladesch, wo sie Dörfer wieder bewohnbar macht und die Textilkunst des Landes wiederbelebt.

Riesige, bunte Stoffbahnen, teilweise dick wie Teppiche hängen im VAI. Die Stoffe sind an manchen Stellen zerschlissen, geflickt, neu zusammengenäht und bestickt - mit Bauplänen, Ansichten von Gebäuden, die in kleinen Dörfern in Bangladesch gebaut wurden.

Ausstellung im VAI

Julien Lanoo

Arbeiten unter unmenschlichen Bedingungen

Bangladesch hat eine lange Textiltradition, die Dörfer leiden aber seit Jahren an Abwanderung, geschneidert wird nur noch in den großen Fabriken in den großen Städten unter unmenschlichen Bedingungen. Heringer interessiert sich für die Lebensumstände der Dorfbewohnerinnen, für die ökonomischen und kulturellen Bedingungen der Orte, an denen sie baut.

This ist not a shirt

Darko Todorovic

Die Stoffe atmen Geschichte, sagt Kurator Clemens Quirin. Die Frauen nehmen verschiedene Schichten alter Saris und sticken sie von Hand zusammen.

Werkstätten und Textilschulen werden gebaut

Mit der gemeinnützigen bengalischen Organisation Dipshika haben nun Architektin Anna Heringer und Schneiderin Veronika Lang die Initiative Didi Textiles gegründet - gebaut werden Textilschulen und Werkstätten, in denen Frauen bei gerechter und fairer Bezahlung arbeiten können. Aus den alten Saris werden Decken, von den Frauen bei Didi Textiles nun auch T-Shirts, Röcke, Kissenbezüge oder Einstecktücher für Anzüge. Erhältlich sind sie derzeit in der Ausstellung im VAI.

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