Landwirte klagen über zu wenige Saisonarbeiter

Insgesamt 65 Saisonarbeiter aus Drittstaaten helfen diesen Sommer in der Forst- und Landwirtschaft im Land aus, dazu kommen vier Erntehelfer. Damit bleibt das Kontingent an Saisonarbeitern für Vorarlberg niedrig. Heuer verschärft die Borkenkäferplage die Situation zusätzlich.

Das schmale Kontingent an Saisonarbeitern schmerze dort, wo keine Maschinen eingesetzt werden können und über einen kurzen Zeitraum hinweg viel menschliche Arbeitskraft gebraucht wird, sagt Florian Vinzenz, verantwortlich für die soziale Betriebshilfe in der Landwirtschaftskammer Vorarlberg. Betroffen sind damit vor allem Landwirte auf den Alpen und im Gartenbau.

Bis zu 15 Bauern gehen leer aus

90 Anträge auf Saisonhelfer werden pro Jahr durchschnittlich gestellt, zehn bis 15 Bauern gehen leer aus. Sie behelfen sich im Idealfall über Arbeitsprojekte wie „Integra“ oder - und das betrifft vor allem den aufwändigen Erdbeer- und Gemüseanbau - sie stellen ihren Bereich um oder sogar ein.

Die drohende Borkenkäfer-Plage verschärft die Lage heuer zusätzlich. Allerdings ist Kammerpräsident Josef Moosbrugger zuversichtlich: Der Forstbereich sei mit Facharbeitern so gut abgedeckt, dass man der Lage wohl auch ohne Saisonarbeiter Herr werde.

Schwierige Suche nach Arbeitskräften

Die Saisonarbeiter dürfen maximal sechs Monate im Land bleiben. Auf den Alpen werden sie vier Monate gebraucht - die Alpzeit dauert von Juni bis September. Es bedeutet eine große Belastung für die Landwirte, wenn sie zehn Tage vor der Alpsaison nicht wissen, ob sie jemanden bekommen oder nicht. Die Erntehelfer dürfen nur maximal sechs Wochen eingesetzt werden. Stattdessen Einheimische und Arbeiter aus dem EU-Raum für so kurze Zeiträume zu gewinnen, ist schwierig: Die Jobsuchenden bevorzugen eine fixe Anstellung.

Das AMS Vorarlberg verwaltet das Saisonarbeiter-Kontingent und hat auch den Überblick, ob eine Ersatzkraft aus dem EU-Raum vorhanden wäre. Die Landwirtschaftskammer arbeitet in diesem Bereich eng mit dem AMS zusammen und hilft dabei, die Dringlichkeit einzuordnen. Aber auch das wird wegen der strengen Datenschutzrichtlinien zunehmend schwieriger, sagt Florian Vinzenz.