Nach Kuhattacke: Versicherung für Älpler geplant

Nach dem Urteil zu einer tödlichen Kuhattacke in Tirol, bei der ein Landwirt nicht rechtskräftig zur Zahlung von rund 490.000 Euro verurteilt wurde, soll es eine Haftpflichtversicherung für Alpbewirtschafter geben. Damit soll unter anderem verhindert werden, dass Alpen gesperrt werden.

Viele Bauern und Älpler beklagten sich nach dem Urteil über rechtliche Unsicherheiten. Es wurden Überlegungen laut, Alpen zur Sicherheit im Sommer zu sperren, um einer Haftung in einem solchen Fall zu umgehen. Bei einem sogenannten „Runden Tisch“ habe man sich am Mittwoch darauf geeinigt, eine spezielle Haftpflichtversicherung für Alpbewirtschafter anzustreben, wie Landwirtschaftskammerpräsident Josef Moosbrugger erklärt.

Runder Tisch: Änderungen nach Kuhattacken

Bei einem runden Tisch heute in Tirol ist angekündigt worden, dass es für die Tiroler Bauern künftig einen umfassenden Versicherungsschutz geben wird.

Dafür gebe es nun auf Bundesebene Gespräche mit der Versicherungswirtschaft - dann werde man mit Bund und Ländern über Kosten reden, so Moosbrugger: „Wir brauchen für den heurigen Alpsommer Sicherheit für die Bewirtschaftung und die Alpverantwortlichen, das heißt, wir wollen eine Versicherungslösung anbieten, die diese Haftungsfrage klärt und Alpbewirtschafter und -verantwortliche davon entbindet.“

Moosbrugger: An Vernunft der Wanderer appellieren

Ob Zäune und Sperren auf den Alpen grundsätzlich zu verhindern seien, hänge von Einzelpersonen ab, so Moosbrugger. Dazu brauche es auch ein besseres Verständnis dafür, „dass man sich vernünftig verhalten muss gerade da wo Weidetiere sind, dass man darüber nachdenkt, ob man mit einem Hund mitten durch eine Kuhherde durchwandern kann“.

Alpwirtschaftsverein sieht nur Teillösung

Martin Bereuter, Obmann-Stellvertreter des heimischen Alpwirtschaftsvereines, ist mit dem Ergebnis des „Runden Tisches“ grundsätzlich zufrieden. Alle Risiken könne eine Versicherung aber nicht abdecken. Außerdem nehme damit die Eigenverantwortung jedes einzelnen weiter ab. Dennoch brauche man „eine Übergangslösung, dass wir die Sicherheit für die Alpwirtschaft für den heurigen Sommer haben.“ Bereuter wünscht sich eine gezielte Informationskampagne für Alpen im Sommer - ähnlich wie die bereits etablierte Aktion „Respektiere Deine Grenzen“.