Folgen des Brexits immer noch ungewiss

Noch immer ist unklar, wie Großbritannien die Europäische Union verlassen wird: Gibt es am Ende doch noch einen Austrittsvertrag - oder erfolgt der ungeordnete Austritt? Die Unsicherheit ist für viele Vorarlberger Unternehmen ein Albtraum.

Der Brexit naht, die Unsicherheit unter den Unternehmern scheint groß zu sein. So auch bei der Getzner-Unternehmensgruppe aus Bludenz-Bürs. Sie produziert Sitzbezüge für die Londoner Taxis, aber auch Werkstoffe, um die Vibrationen der Londoner U-Bahn einzudämmen.

Fimen rüsten sich für „Brexit“

Immer noch ist unklar wie Großbritannien die EU verlässt. Droht gar ein harter „Brexit“ - also eine Scheidung ohne neue Verträge?

Jetzt erwägt Getzner Werkstoffe, Teile der Verarbeitung direkt nach England zu verlagern, um nicht den vollen Importzöllen zu unterliegen, sagt Geschäftsführer Jürgen Rainalter: „Das wird aber nur dann passieren, wenn wir in Gefahr kommen, Aufträge zu verlieren.“ Arbeitsplätze werde man nicht abbauen, sondern im Gegenteil neue in England schaffen.

Positive Folgen möglich?

Den Wettbewerbsvorteil, in England bereits über drei Produktionsstätten zu verfügen, hat der Dornbirner Leuchtenhersteller Zumtobel. Der nach wie vor ungeklärte Brexit habe aber die Umsatzentwicklung belastet, teilt das Unternehmen schriftlich mit. Der Markt für die Beleuchtungsindustrie hat sich in Großbritannien deutlich abgeschwächt.

Eine schwache Wirtschaft - so rechnet man bei Getzner - könne aber auch dazu führen, dass der Staat dann in die Bresche springt und gerade die Infrastruktur, wie eben die U-Bahn, stützt: „Bei einem harten Brexit könnte es passieren, dass natürlich die Wirtschaft nach unten geht, das Pfund weiter fällt. Allerdings springt der Staat oft ein und investiert zu diesem Zeitpunkt mehr in Infrastrukturmaßnahmen.“ Dann könne es sogar sein, dass man vom Brexit profitiere.

Blum ist gewappnet

Auch der Höchster Beschlägehersteller Blum wappnet sich für den Brexit: Seit Herbst hat Blum sein Hauptlager in England bis zum Rand vollgefüllt - mit 6.000 Paletten. Ein weiteres Lager für Kleinteile wurde in der Fläche verdoppelt. Man versucht, so gut es geht neue Plätze zu schaffen. Schließlich drohen ab Ende März Lkw-Staus an der Grenze zu England und Versorgungsengpässe bei der Produktion.

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