Wo sind die Lachmöwen geblieben?

Der Vogelbestand rund um den Bodensee verändert sich. Seit den 1970er/80er-Jahren halbierte sich der Bestand von kleinen Möwen. Die Population größerer Möwen aus dem Mittelmeerraum nahm dagegen zu.

Derzeit überwintern hunderte Großmöwen am Bodensee. Es sind Heringsmöwen, Silber-, Steppen- und Mittelmeermöwen. Zwischen 20 und 30 Mittelmeermöwen bleiben nach Erkenntnissen des Max-Planck-Instituts für Ornithologie in Radolfzell auch im Sommer und brüten hier.

Diese Möwen fressen vieles, sie sind so groß, dass sie sogar andere Wasservögel angreifen und sich von Blesshühnern und Enten ernähren können. Anders sieht die Situation kleiner Möwen aus - insbesondere am westlichen Bodenseeufer. Hier ist der Bestand der sogenannten Lachmöwen stark zurückgegangen.

Futterplätze fehlen

So gibt es weniger offene Deponien, auf denen die Vögel Nahrung finden. Auch ihr Bruterfolg ist gering. Viele Küken werden beispielsweise von Füchsen aus den Nestern am Boden geholt. Das bedeutet aber nicht unbedingt, dass diese Möwenart womöglich sogar ausstirbt. Im Rheindelta brüten um diese Zeit immer über 1.000 Paare, die sich in den kommenden Monaten über den See verteilen werden.