Hochkonjunktur im Einzelhandel vorbei

Der Vorarlberger Einzelhandel blickt auf ein solides Wirtschaftsjahr 2018 zurück. Die Hochkonjunktur im Einzelhandel ist laut Experten aber vorbei. 35 Prozent der Geschäfte konnten 2018 das hohe Umsatzniveau von 2017 nicht mehr erreichen.

Die Umsätze im Einzelhandel sind gegenüber dem Jahr davor nominell um 1,5 Prozentpunkte gestiegen - das ist der österreichweit höchste Wert. Die Absatzmengen sind jedoch gleich geblieben. In absoluten Zahlen hat der Vorarlberger Einzelhandel brutto rund 3,1 Milliarden Euro umgesetzt.

Fette Jahre im Einzelhandel sind vorbei

Der Vorarlberger Einzelhandel blickt auf ein solides Wirtschaftsjahr 2018 zurück. Die Hochkonjunktur im Einzelhandel ist laut Experten aber vorbei.

Dass 2018 ein gutes Jahr war, bestätigt auch Ernst Gittenberger von der KMU Forschung Austria - allerdings sei es kein Spitzenjahr gewesen. Der Grund: die Hochkonjunktur von 2015 bis 2017 sei zuletzt abgeflaut. 35 Prozent der Vorarlberger Einzelhandelsgeschäfte konnten 2018 das hohe Umsatzniveau von 2017 nicht mehr erreichen, sagt Gittenberger. 46 Prozent meldeten Umsatzzuwächse, 19 Prozent gaben eine stabile Umsatzentwicklung an.

Gewinner und Verlierer

Fast drei Viertel aller Vorarlberger Einzelhandels-Unternehmen haben im vergangenen Jahr Gewinne erzielen können. Sehr gut haben sich laut Gittenberger der Bau- und Heimwerker-Handel, der Lebensmittelhandel und der Handel mit Sportartikeln entwickelt. Schlechter gelaufen ist es hingegen im Mode-Bereich und im Handel mit Elektrogeräten - da wirke sich vor allem die große Konkurrenz aus dem Internet negativ aus.

Zahl der Beschäftigten erneut gestiegen

Die Zahl der Einzelhandels-Beschäftigten ist im Vorjahr erneut gestiegen und zwar um rund 100 Mitarbeiter. Insgesamt sind es 14.800 Beschäftigte, von denen die Hälfte Teilzeit arbeitet und drei Viertel Frauen sind.

Wirtschaftskammer: „Attraktive Branche“

Der Einzelhandel sei eine attraktive Branche geworden, sagt die Sparten-Obfrau in der Wirtschaftskammer, Theresia Fröwis. Diese würden die Kollektivvertragserhöhungen von durchschnittlich 2,5 Prozent und die deutlich besseren Rahmenbedingungen, Beispiel Vier-Tage-Woche, zeigen. In den nächsten Monaten rechnen die Vorarlberger Einzelhändler Großteils mit einer stabilen Konjunkturentwicklung.