Wallner: „Gantner nimmt morgen Stellung“

In der Diskussion um die umstrittenen Kälbertransporte will Landeshauptmann Markus Wallner (ÖVP) nicht Stellung nehmen. Der zuständige Landesrat Christian Gantner (ÖVP), der sich bisher zu den jüngsten Erkenntnissen ebenfalls nicht äußerte, werde das am Mittwoch tun.

Im Pressefoyer nach der Regierungssitzung verwies Wallner am Dienstag nach einer Frage zum Thema auf den ressortzuständigen Landesrat Gantner. Es seien am Dienstag und Mittwoch noch wichtige interne Gespräche im Gange, denen er auch nicht vorgreifen wolle, so Wallner. Gantner werde am Mittwoch Stellung beziehen.

ORF-Recherchen haben vergangene Woche ergeben, dass bei Transportpapieren für Kälber aus Vorarlberg wider besseren Wissens Bozen als Bestimmungsort angegeben wurde. Tatsächlich gehen viele der Kälber nach Spanien oder Polen. Transporte dorthin müssten anders bewilligt werden - mehr dazu in Kälbertransporte: Bozen nicht Bestimmungsort.

FP-Hosp fordert Reaktion

Die freiheitliche Tierschutzsprecherin im Vorarlberger Landtag, Nicole Hosp, fordert in einer Aussendung eine Reaktion von Gantner. Es sei unverständlich, dass Gantner "keine Stellung bezieht und offensichtlich so weiter machen will wie bisher.“ Gantner müsse „bei den Südtiroler Kollegen intervenieren, dass die gesetzlichen Bestimmungen eingehalten und entsprechende Stichproben-Kontrollen durchgeführt werden.“

NEOS stellen Ressortverteilung in Frage

NEOS-Tierschutzsprecher Daniel Matt bestätigt sich durch die aktuellen Ereignisse „einmal mehr, dass die beiden Ressorts ‚Landwirtschaft‘ und ‚Tierschutz‘ nicht vereinbar sind. Es ist für Landesrat Gantner offensichtlich unmöglich, die Interessen der Landwirtschaft zu wahren, ohne die Tiere zu verraten. Wir fordern daher den Landesrat auf, sich zu überlegen, ob er weiterhin für die Tierschutzagenden zuständig sein kann.“