Land investiert weiter in Lawinenverbauung

Die jüngsten Schneefälle haben gezeigt, wie wichtig frühzeitige Schutzmaßnahmen gegen Naturgewalten sind. Laut Landesregierung ist der Lawinenschutz in Vorarlberg gut ausgebaut. Dennoch werden wieder Millionen in Wildbach- und Lawinenverbauung investiert.

Wie aufwändig der Lawinenschutz ist, zeigt sich in den Zahlen der vergangenen Wochen. Die Einsatzkräfte - von der Bergrettung über das Bundesheer bis zu den Lawinen-Kommissionen - haben zuletzt sehr viel geleistet, erklärt Landesrat Christian Gantner (ÖVP): 4.500 Männer und Frauen seien rund 35.000 Stunden im Einsatz gewesen, alleine die Feuerwehren hätten 340 Einsätze verzeichnet.

Investitionen machen sich bezahlt

Es sind Millionen-Investitionen, die sich bezahlt machen, das haben die Wetterverhältnisse der vergangenen Wochen gezeigt.

Über 18 Millionen für Schutz vor Naturgewalten

Gantner und Landeshauptmann Markus Wallner (ÖVP) lobten am Rande der Regierungssitzung zudem die gute Zusammenarbeit mit der Wildbach- und Lawinenverbauung. Die Arbeit dieser Bundesbehörde wird Wallner zufolge auch heuer wieder mit finanziellen Mitteln unterstützt. Insgesamt fließen ihr rund 18,3 Millionen Euro zu - fast zehn Millionen kommen vom Bund, rund 3,7 Millionen vom Land, und der Rest werde von Interessenten beigesteuert. Solche Interessenten sind beispielsweise Gemeinden oder die Autobahngesellschaft ASFINAG, die für den Lawinenschutz in bestimmten Streckenbereichen zuständig ist.

Mehrere aktuelle Großprojekte

2019 werden in Vorarlberg rund fünf Millionen Euro in Lawinenschutzmaßnahmen fließen, der langjährige Jahresdurchschnitt beträgt vier Millionen. Die Wildbach- und Lawinenverbauung wird 2019 in Vorarlberg auf rund 160 Baufeldern im ganzen Land tätig sein.

Zu den wichtigsten aktuellen Projekten der Wildbach- und Lawinenverbauung zählen die Verbauungen des Reutebachs in Schoppernau und der Emserbäche in Hohenems sowie die Spreubachlawine in Klösterle und die Glongtobel-Verbauung in Dalaas. Diese Projekte schlagen mit Investitionen von jeweils mehr als einer halben Million Euro zu Buche.

Rote Zone könnte ausgeweitet werden

Andreas Reiterer von der Wildbach-und Lawinenverbauung verdeutlichte anhand der im Jänner abgegangenen Kanisfluhlawine, wie unberechenbar die Natur sein kann. Mit einer Auslauflänge von etwa 300 Metern erreichte die Lawine auch Bereiche außerhalb der roten Schutzzone, in der absolutes Bauverbot gilt. Man werde genau prüfen, welche Belastungen beim Lawinenabgang vorgelegen seien, unter Umständen werde die rote Zone ausgeweitet, sagte Reiterer.