Private Gesundheitsvorsorge im Vormarsch

Immer mehr Vorarlberger setzen auf eine private Gesundheitsvorsorge. Das geht aus einer Studie des Marktforschungsinstituts IMAS im Auftrag von s Versicherung, Erste Bank und Sparkassen hervor.

Zur Studie:

s Versicherung, Erste Bank und Sparkassen beauftragten das Marktforschungsinstitut IMAS mit einer Online-Befragung zum Thema „Lebensqualität & Lebensstandard – Heute für morgen“. Ende 2018 beantworteten 1.000 Personen zwischen 16 und 65 Jahren Fragen zu finanziellen Vorsorgethemen und -produkten sowie zum Thema demografische Entwicklung und deren Auswirkungen auf das Vorsorgeverhalten. Die Ergebnisse sind repräsentativ für die österreichische Bevölkerung ab 16 Jahren.

Das Vertrauen in das staatliche Gesundheitssystem sinkt in Vorarlberg. Demnach glauben laut der aktuellen IMAS-Studie 87 Prozent der Befragten, dass aufgrund des Ärztemangels die Zeit, die sich ein Arzt in Zukunft für seine Patienten nehmen kann, immer knapper wird - das Interesse an einer privaten Gesundheitsvorsorge steigt.

Thema Pflege gewinnt an Bedeutung

73 Prozent der österreichweit 1.000 Befragten sind der Meinung, dass Wahlärzte ihren Patienten deutlich mehr Zeit einräumen. Somit ist es laut Sparkassensprecher Werner Böhler auch nicht verwunderlich, dass knapp zwei Drittel der Befragten eine private Zusatzversicherung als notwendig erachten. Es gäbe dementsprechend seit einiger Zeit eine steigende Kundennachfrage.

Private Vorsorge wichtiger

Aus einer Studie des Marktforschungsinstitut IMAS geht hervor, dass immer mehr Vorarlberger auf eine private Gesundheitsvorsorge setzen.

Das Thema Pflege habe, so Böhler, enorm an Bedeutung gewonnen. Was früher verdrängt worden sei, stehe für viele Kunden mittlerweile im Vordergrund. Viele hätten etwa im Bekanntenkreis Menschen, die auf Pflege angewiesen seien.

Imas Studie

Marktforschungsinstitut IMAS

Unter den Top-Vorsorgethemen in Vorarlberg kristallisieren sich in der IMAS-Studie zwei Themen klar heraus: die eigene Pension und die Gesundheit .

Skepsis gegenüber Pensionsvorsorge

Dass Pflege wichtiger wird steht also außer Zweifel. Demgegenüber stehen aber laut Studie nur 38 Prozent, die für eine Zusatzpflegeversicherung tatsächlich Geld ausgeben wollen. Zudem besteht offenbar auch eine gewisse Skepsis gegenüber privaten Vorsorgeprodukten. Denn die Anfang der 2000er-Jahre groß propagierte private Pensionsvorsorge ist nicht mehr der große Verkaufsschlager. Zu wenig Gewinne, zu viele Gebühren, lautet die Kritik.

Laut Manfred Bartalskzy, verantwortlich für die Marke S-Versicherung, kann man Pensionsvorsorgeprodukte allerdings nicht nur nach Gewinnen beurteilen - es handle sich ja um kein Veranlagungs- sondern um ein Vorsorgeprodukt. Dieses garantiere nicht nur eine lebenslange Rente sondern auch Absicherungen in der Familie bei Todesfällen. Und auch wenn die Regierung die staatliche Prämie halbiert habe, sieht Bartalskzy Chancen, dass es in diesem Bereich wieder Verbesserungen geben wird.

Vorarlberger wollen 90 Jahre alt werden

Laut Studie wollen die Vorarlberger übrigens im Schnitt 90 Jahre alt werden. 90 Prozent der Befragten erwarten außerdem, dass sich das Pensionsantrittsalter deutlich erhöhen wird. Und 85 Prozent sind der Ansicht, dass die staatliche Pension weiter gekürzt wird.

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