Rechtliche Handhabe gegen Bodenverschmutzer

Eine neue Bodenschutzverordnung in Vorarlberg macht empfindliche Strafen bei Verschmutzungen möglich. Bislang gab es oft keine rechtliche Handhabe. Nun hat das Umweltinstitut in Bregenz Normwerte berechnet und damit die Grundlage geschaffen.

Wann ist ein Boden verschmutzt, bei sichtbarem Plastik an der Oberfläche ist das noch leicht zu messen, aber etwa bei Schwermetallbelastung oder zu hohen Nitrat-Werten durch Überdüngung wird es schwieriger. Ein Jahr lang hat das Umweltinstitut in Bregenz Normwerte gesucht, nationale und internationale Vergleiche gemacht und dann die Werte für die neue Bodenschutzverordnung berechnet.

Neue Bodengrenzwerte seit 2019

Plastik, Schwermetalle und Nitrate haben Experten des Umweltinstituts in Vorarlbergs Böden gefunden. Seit heuer ist amtlich festgelegt und messbar, wann Böden als verschmutzt gelten.

Bisher keine rechtliche Handhabe

Für Umwelt-Landesrat Johannes Rauch (Grüne) ein bedeutender Wurf in der Gesetzgebung, bisherige Verschmutzungen blieben rechtlich in mehreren Fällen beinahe ohne Konsequenzen, was auch zwei alte Fälle aus den Jahren 2012 und 2015 im Lustenauer Ried belegen. Wir hatten keine Handhabe, weil es keine gesetzliche Grundlage gab, sagt Rauch. Das habe sich nun geändert.

Plastik im Boden

ORF

Platikmüll im Boden

Für Mensch und Tier bedrohlich

Bodenverschmutzungen sind schlussendlich immer auch für Tier und Mensch bedrohlich. Die Grundwasser-Qualität sei maßgeblich auch von der Qualität des Bodens abhängig, sagt Monika Humer vom Umweltinstitut. Da das Regenwasser durch den Boden gesäubert werde und dann ins Grundwasser gelange. Aber auch aus landwirtschaftlicher Sicht sei die Bodenqualität wichtig, da sie Auswirkungen auf unsere Lebensmittel und Nahrungsmittel habe, sagt Humer.

Als nächstes sollen auch die Bodenverdichtung und die Erosion messbar gemacht und der Boden damit noch besser geschützt werden.

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