Gewalt gegen Frauen: Härtere Strafen gefordert

In den ersten 15 Tagen des heurigen Jahres sind in Österreich vier Frauen ermordet worden. Aufgrund der aktuellen Häufung wird der Ruf nach härteren Strafen laut - auch aus Vorarlberg.

300 Betretungsverbote werden in Vorarlberg jedes Jahr ausgesprochen, um Gewaltopfer vor Tätern zu schützen. Seit mehr als 20 Jahren gibt es das Gewaltschutzgesetz schon. Gewalt gegen Frauen ist aber immer noch allgegenwärtig: Im Vorjahr sind von Jänner bis November 41 Frauen in Österreich ermordet worden - heuer bereits vier.

Rollenbilder mit negativen Auswirkungen

Härtere Strafen für Täter im Zuge eines verschärften Strafrechts wären für Ulrike Furtenbach von der Gewaltschutzstelle des ifs ein wichtiges „gesellschaftspolitisches Signal“. Damit sage man quasi: „Straftaten, wie gerade Sexualdelikte, wollen wir gemeinsam mit einem höheren Strafrahmen belegen, weil es eine Haltung dazu ausdrückt.“

Gewalt gegen Frauen

In den ersten 15 Tagen des heurigen Jahres sind in Österreich vier Frauen ermordet worden. Aufgrund der aktuellen Häufung wird der Ruf nach härteren Strafen laut.

Furtenbach räumt aber ein: „Bei Beziehungsdelikten schrecken höhere Strafrahmen nicht ab - es sind schlussendlich doch Affekttaten.“ Bei vielen Gewalttaten sind Konflikte innerhalb der Partnerschaft der Auslöser. Das sei oft dann der Fall, wenn die Männer noch einem Weltbild anhängen, im dem Frauen als ihr Besitz betrachtet wird. „Und wenn sich Frauen dann dagegen wehren, sich vielleicht sogar trennen wollen, dann wissen wir, dass das sehr oft zu Gewalttaten führen kann.“

Furtenbach: Aufklärung wichtig

Daher sei es wichtig, Gewaltprävention so früh wie möglich zu betreiben. Und zwar schon bei Mädchen und Buben, weil eben diese Rollenbilder dazu beitragen können, dass es später zu Gewalttaten in Beziehungen kommen kann, so Furtenbach. Auch Aufklärung über die Hilfsangebote sei wichtig, damit Opfer wissen, wo sie sich hinwenden können.

„Frauenmorde als Fundamentalproblem“

Obwohl die vier Frauenmorde in der ersten Jännerhälfte nichts miteinander zu tun haben, haben sie doch eines gemein: Die ausschließlich männlichen Täter standen immer in einem Beziehungs- oder Familienverhältnis zu dem weiblichen Opfer. An Zufälle glauben Expertinnen nicht – vielmehr an ein fundamentales Problem in der Gesellschaft - mehr dazu in „Frauenmorde als Fundamentalproblem“ (news.ORF.at, 16.1.2019).