15 Haushalte probieren nachhaltiges Leben aus

Die Klimaerwärmung soll auf maximal 1,5 Grad Celsius begrenzt werden. Dafür ist ein nachhaltiger Lebensstil erforderlich. Aber ist das auf dem Land überhaupt möglich? 15 Haushalte im Bregenzerwald probieren es aus - im Rahmen des Projekts „Paris-Vorderwald“.

Seit acht Jahren bemühen sich die Gemeinden im vorderen Bregenzerwald um Energieeffizienz. Die Maßnahmen reichen vom Ausbau des öffentlichen Verkehrs bis zur beinahe flächendeckenden Ausstattung mit Solar- und Photovoltaikanlagen. Und doch sind die Folgen des Klimawandels auch in dieser Region zu spüren: Erst im vergangenen Sommer wurden die Gemeinden von Hitze und Trockenheit heimgesucht.

Nachhaltiger Lebensstil

15 Haushalte im vorderen Bregenzerwald wollen vier Wochen lang einen nachhaltigen Lebensstil ausprobieren.

„Wir haben schon deutlich gespürt, dass diese Trockenheit uns an die Grenzen führt, vor allem, wenn es darum geht, Trinkwasser-Vorsorge zu treffen“, sagt Guido Flatz, Obmann der Regio Bregenzerwald. „Wir sind eifrig dran, auch hier unsere Hausaufgaben zu machen, also Notverbünde weiterhin intensiv zu betreiben.“

Projektphase von einem Monat

Das allein wird aber nicht reichen, sagen Experten. Es bedarf auch einer Änderung des Lebensstils, um die Klimaziele zu erreichen, die in Paris 2015 vereinbart wurden. „Wir hoffen, dass wir zeigen können, dass ein klimafreundliches Leben ein freudvolles Leben, ein zufriedenes Leben sein kann, das nicht mit Verzicht zusammenhängt, sondern mit Mäßigung“, sagt Martin Strele, Projektpartner bei „Paris-Vorderwald“.

Wie das konkret umgesetzt werden kann, soll in 15 ausgewählten Haushalten ausprobiert werden. Sie sollen einen Monat lang so nachhaltig leben, dass ihre täglichen CO2-Emissionen unter einem bestimmten Grenzwert bleiben.

Sind die Ziele erreichbar?

Die Chancen, genügend Familien zu finden, stehen recht gut, finden die Verantwortlichen: „Ich glaube, aufgrund der intensive Tätigkeit in der Energieregion die letzten acht Jahre ist der Boden jetzt gut bereitet für so ein weitgehendes Projekt“, sagt Monika Forster, Koordinatorin der Energieregion Vorderwald. „Wir möchten ja tatsächlich die gesamten Emissionen auf Haushaltsebene bilanzieren und das ist vom Anspruch her sicherlich das Weitestgehende, was wir bis jetzt gemacht haben.“

Bis Ende Jänner können sich Interessenten aus der Region noch melden, im Mai soll dann das Experiment umgesetzt werden. Die Politik unterstützt das Projekt: Man sei sehr gespannt auf die Ergebnisse, sagt Regio-Obmann Flatz - vor allem, weil es dabei um die Frage gehe, ob die weltweiten Klimaschutzziele überhaupt erreichbar seien.