Kollektivverträge: „Klima noch nie so rau“

Laut Georg Comploj, Geschäftsführer der Getzner-Holding, war das Klima bei den Kollektivvertragsverhandlungen noch nie so rau wie derzeit. Die Flexibilisierung der Arbeitszeit sei von der Bundesregierung ohne Einbeziehung von Fachleuten beschlossen worden, kritisiert Comploj.

Nach Ansicht von Georg Comploj ist bei den Kollektivvertragsverhandlungen heuer eine neue Stufe erreicht worden: „Ich bin seit 35 Jahren in diesem Geschäft der Kollektivvertragsverhandlungen. Es war noch nie so rau wie es derzeit ist“, so der Geschäftsführer der Getzner-Holding und Obmann der Sparte Industrie in der Vorarlberger Wirtschaftskammer im „Vorarlberg heute“-Interview.

Einer der Gründe für die Spannungen zwischen Arbeitgebern und Arbeitnehmern ist für Comploj die Flexibilisierung der Arbeitszeit. Diese sei von der Bundesregierung zu schnell und ohne Einbeziehung von Fachleuten beschlossen worden. „Etwas mehr Fachkenntnis wäre sicher sinnvoll gewesen“, so Comploj auf die Frage, ob das ein Fehler der Bundesregierung gewesen sei.

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Comploj: Brauchen nicht Landesgrünzone an sich

Zu in Vorarlberg viel diskutierten Unternehmenserweiterungen in der Landesgrünzone sagt Comploj, die Unternehmen brauchten nicht die Landesgrünzone an sich für Betriebsansiedelungen. „Wir wollen bestenfalls einige Hektar dort, wo wir schon sind, dazu nehmen und wollen gezielt und konzentriert unsere Unternehmen ausbauen - nicht auf der grünen Wiese, aber dort, wo sie stehen“, so der Obmann der Sparte Industrie in der Wirtschaftskammer.

Wenn Unternehmen zu wenig Platz hätten, „müssen sie aber irgendwo hin mit der Erweiterung und da bietet sich natürlich ein Randgebiet der Grünzone an“, so Comploj. Es werde auch sehr konzentriert in die Höhe und die Tiefe gebaut.

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