Hotel nach Murenabgang evakuiert

In Hirschegg im Kleinwalsertal sind in der Nacht auf Montag mehrere Muren abgegangen. Eine große Mure traf ein Hotel, das noch in der Nacht evakuiert werden musste. Ein zweite Mure traf unweit der ersten ein Einfamilienhaus.

Murenabgänge im Kleinwalsertal

In der Nacht auf den Heiligen Abend sind in Hirschegg und Mittelberg Muren abgegangen und haben zu Schäden bei einem Hotel und Einfamilienhaus geführt.

Kurz vor 2.00 Uhr in der Nacht vor dem Heiligen Abend löste sich aufgrund der starken Regenfälle in Hirschegg in der Gemeinde Mittelberg die Mure oberhalb des Suitehotels Kleinwalsertal. Der zweite Hangrutsch traf wenige Stunden später das Einfamilienhaus.

Mure

Landespolizeidirektion Vorarlberg

Terrasse und Zimmer zerstört

Die erste Mure überschüttete die Hotelterrasse und zwei Gästewohnungen rund einen Meter hoch mit Schlamm und Erde. Im Hotel befanden sich zum Zeitpunkt des Unglücks 22 Menschen. Sie blieben aber unverletzt. Da der Hang aufgrund des anhaltenden Regens instabil ist, wurde das Hotel wenige Minuten nach dem Murenabgang von den Einsatzkräften evakuiert.

Laut Max Dietrich von der Polizei Kleinwalsertal sichern die Feuerwehren das Hotel und ein angrenzendes Gebäude mit Sandsäcken. Zusätzlich wurde Wasser abgepumpt und Schlamm abtransportiert.

Zweite Mure trifft Einfamilienhaus

Wenige Stunden später löste sich, ebenfalls in Hirschegg unweit des Suitehotels Kleinwalsertal, ein Hangrutsch und traf ein Einfamilienhaus. Auch hier blieben die Bewohner glücklicherweise unverletzt. Das Gebäude wurde aber beschädigt.

Mehrere Straßen verlegt

Doch nicht nur Gebäude waren betroffen, auch die Oberseitenstraße und die L 201, die Walserstraße, wurden von Muren verlegt. Insgesamt waren rund 50 Mann der Feuerwehren, des Bauhofs, vom Landesstraßenbauamt und verschiedener Transportunternehmen mit schwerem Gerät (drei Bagger, zwei Lkws, ein Dumper und ein Radlader) mit den Aufräumarbeiten beschäftigt.

Landesgeologe: Lage beruhigt sich

Laut dem Landesgeologen Walter Bauer beruhigt sich das umliegende Erdreich in solchen Fällen mit dem Murenabgang - es würden allerdings langfristig Hangsicherungen in diesem Bereich des Kleinwalsertals notwendig sein. Weil der Starkregen in der Nacht auf Montag nun in Schneefall übergegangen sei, müsse aus derzeitiger Sicht nicht unbedingt mit weiteren Muren gerechnet werden, so der Landesgeologe gegenüber ORF-Radio Vorarlberg.

Andreas Haid, Bürgermeister der Gemeinde Mittelberg, erklärte Donnerstagabend, dass sich die Lage entspannt habe und vorerst keine weitere Gefahr bestehe. Langfristig müssen die betroffenen Gebäude im Kleinwalsertal aber mit Muren-Absicherungen gesichert werden. Die Höhe des entstandenen Schadens ist derzeit noch nicht bekannt.