24-Stunden-Betreuung: Freude über Förderung

Am Donnerstag haben Land und Gemeinden ein neues Fördermodell für die 24-Stunden-Betreuung vorgestellt. Die heimischen Trägerorganisationen zeigen sich darüber erfreut, zumal diese Forderung schon lange im Raum stand.

Das Land Vorarlberg und die Gemeinden wollen ab dem kommenden Jahr die ambulante Betreuung von älteren Menschen stärken. Mit einer neuen Förderung für die 24-Stunden-Betreuung und weiteren Maßnahmen soll das Ungleichgewicht, das durch den Wegfall des Pflegeregresses entstanden ist, weitestgehend ausgeglichen werden - mehr dazu in Neue Förderung für 24-Stunden-Pflege.

Jäger (Betreuungspool): „Wichtiger Schritt“

Die Stärkung der ambulanten Betreuung und Pflege ist eine Forderung, die von Seiten der heimischen Trägerorganisationen schon lange im Raum steht. Umso größer sei nun die Erleichterung, dass diese Stärkung im kommenden Jahr umgesetzt werden soll, sagt Angela Jäger vom Betreuungspool Vorarlberg. Diese zusätzliche Förderung sei ein ganz wichtiger Schritt, um bei der Finanzierung von Betreuung und Pflege wieder das Gleichgewicht von ambulanter und stationärer Betreuung und Pflege herzustellen. Somit werde Betreuung nicht mehr nach Art und Finanzierung ausgewählt, sondern man schaue wieder gut hin und wäge ab, welche Art der Betreuung die Richtige sei.

Wunsch nach Förderung für stundenweise Betreuung

Die Förderung von maximal 600 Euro - in Härtefällen sogar bis zu 900 Euro - ist laut Jäger für den Anfang ein guter Betrag. Das sieht auch Simone Bemetz-Kochhafen von der ARGE Mobile Hilfsdienste so. Sie betont aber auch, dass es neben dem Zuschuss zur 24-Stunden-Betreuung auch eine Förderung für die stundenweise Betreuung von Klienten brauchen würde.

Mehr Unterstützung für MOHI erwünscht

Während die Mobilen Hilfsdienste (MOHI) und der Betreuungspool ihre Klienten in den eigenen vier Wänden betreuen, erfolgt die klassische medizinische Pflege in Vorarlberg durch die 66 Hauskrankenpflege-Vereine. Deren Obmann Herbert Schwendinger ist ebenfalls sehr erfreut, dass sich das Land und die Gemeinden auf eine Stärkung der ambulanten Pflege geeinigt haben. Gerade für die Mobilen Hilfsdienste würde er sich aber noch mehr Unterstützung wünschen. Und auch die Tatsache, dass die Förderung nur für neue Fälle ab 1. Jänner 2019 gilt, stößt bei Schwendinger auf leichte Kritik.

Einbezug von allen Betreuungsformen erwünscht

Der Vorarlberger Pensionistenverband freut sich ebenso über die Stärkung der ambulanten Betreuung. Der neue Zuschuss zur 24-Stunden-Pflege ermögliche Personen mit kleinen und mittleren Einkommen eine professionelle Betreuung in den eigenen vier Wänden. Mittelfristig müssen laut Sozialsprecher Manfred Lackner aber alle ambulanten Pflege- und Betreuungsformen miteinbezogen werden.