Rückkehr des Wolfes? Experte skeptisch

Haben sich schon Wölfe im Land angesiedelt? Diese Frage wird wieder diskutiert, nachdem im Schweizer Oberriet ein Wolf ein Schaf gerissen hat. Außerdem wird eine mögliche Wolfsichtung in Klaus untersucht. Landeswildbiologe Hubert Schatz glaubt nicht an die Rückkehr des Wolfes.

Wie Schatz erklärt, gibt es zwar in Deutschland, der Schweiz und Italien eigene Wolfspopulationen. Dass sich ein Exemplar auch in Vorarlberg ansiedelt, hält Schatz aber für unwahrscheinlich - zu groß seien die Hindernisse. So müssten Wölfe aus Italien oder der Schweiz mehrfach die Autobahn, Straßen, Bahngleise, Bäche, große Flüsse und ähnliches überwinden.

Wolf reißt Schaf in Oberriet

In Oberriet in der benachbarten Schweiz hat ein Wolf ein Schaf gerissen, eine DNA-Analyse hat das bestätigt. Die Wolfpopulationen nehmen europaweit zu.

Neben des Distanz, die die Tiere überwinden müssten, sei aber auch das Land selbst eher ungeeignet für den Wolf: „Der Mensch ist immer und überall, wir haben wenige große, abgeschlossene Räume, wo es kaum Konflikte mit dem Menschen gäbe.“

Gantner: Aktionsplan Wolf steht

Auch wenn eine Wiederansiedlung in Vorarlberg unwahrscheinlich sein mag - das Land ist vorbereitet. Ein interner Aktionsplan ist ausgearbeitet, sagt Landesrat Christian Gantner (ÖVP). Dieser sehe sowohl die Information der Schaf- bzw. Alpbesitzer als auch Präventionsmaßnahmen vor. Reißt ein Wolf ein Tier, definiere der Aktionsplan, wie vorgegangen werden muss. Auch die Höhe der finanziellen Entschädigung werde darin thematisiert.

Was tun, wenn man einem Wolf begegnet?

Für den Menschen sei der Wolf fast keine Bedrohung, unterstreicht indes Biologe Schatz: „Am besten ist, den Wolf zu beobachten, schauen, was er tut.“ Wenn man vom Tier nicht bemerkt werde, solle man durch Reden, Rufen oder Zeigen auf sich aufmerksam machen. „Er wird mit größter Wahrscheinlichkeit ausweichen“, so Schatz.

In Oberriet in der Schweiz hat ein Wolf diese Woche ein Schaf gerissen. Im vergangenen Alpsommer hat der Wolf in Vorarlberg zweimal zugeschlagen: Im Bregenzerwald und am Nenzinger Berg sind zahlreiche Schafe gerissen worden.

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