WWF: Dramatischer Rückgang bei Tierarten

In den vergangenen 30 Jahren sind die Insektenarten am Bodensee laut dem Radolfzeller Tierexperten Peter Berthold um 80 Prozent zurückgegangen. Eine ähnliche Entwicklung bei Wirbeltieren bestätigt eine Studie des WWF und der Uni für Bodenkultur für ganz Österreich.

Bereits zum zwölften Mal hat der World Wildlife Fund (WWF) die Erde einem umfassenden Gesundheitscheck. Erstmals hat der WWF Österreich zusammen mit der Universität für Bodenkultur in Wien auch einen Bericht für Österreich verfasst. Dazu wurden hunderte Daten aus allen neun Bundesländern ausgewertet.

Rückgang bei Wirbeltieren um 70 Prozent

Das besorgniserregende Ergebnis: Seit 40 Jahren gehen die Tierbestände kontinuierlich zurück, in Österreich sind die Bestände der Wirbeltiere in dieser Zeit um 70 Prozent zurückgegangen. Gleichzeitig nutzt der Mensch mehr Ressourcen, als die Erde erneuern kann. Schuld sind laut WWF montone Agrarlandschaften, aber auch Lichtverschmutzung, Lärm und Verkehr.

Ein einziges Wiedehopf-Paar am See

In den vergangenen 30 Jahren sind die Insektenarten in der Bodenseeregion um 80 Prozent zurückgegangen, sagt der Radolfzeller Tierexperte Peter Berthold. Ebenso die Vogelarten: Gab es 1950 noch 1.000 brütende Wiedehopf-Paare am See, wurde in den letzten 20 Jahren nur ein einziges gesichtet. Auch Bienen und Hummeln sind vom Rückgang betroffen. Diese fehlen dann für die Bestäubung der Apfelplantagen.

WWF fordert konkreten politischen Aktionsplan

In seinem Bericht fordert der WWF einen konkreten politischen Aktionsplan für mehr Arten- und Naturschutz. Notwendig seien etwa der Erhalt und die Wiederherstellung wertvoller Lebensräume in und außerhalb von Schutzgebieten. Zudem müsse sich die Bundesregierung auf internationaler Ebene für eine Stärkung der Konvention über die biologische Vielfalt engagieren und diese in Österreich konsequent umsetzen.

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