Mehr Personal in der Pflege gefordert

Die sozialdemokratischen Gewerkschafter warnen vor einem Personalnotstand in der Pflege. Vorarlberg liege beim Pflegepersonal in den Landeskrankenhäusern im Österreichvergleich an letzter Stelle.

Es bestehe akuter Nachholbedarf beim Pflegepersonal, so Arbeiterkammer-Vizepräsidentin Manuela Auer. Mit 7,8 Krankenpfleger auf 1.000 Einwohner liege Österreich unter dem OECD-Durchschnitt von 8,8 Pflegern.

Bei der Pflegedichte liege Vorarlberg in den Landeskrankenhäusern im Österreichvergleich an letzter Stelle, so Auer. Im Österreichschnitt würden 1.458 Beschäftigte im Gesundheitsbereich bei den nichtärztlichen Gesundheitsberufen auf ein Krankenbett kommen, in Vorarlberg seien es nur 1.160. Vorarlberg habe bei den nichtärztlichen Gesundheitsberufen das schlechteste Verhältnis zwischen Betten und Personal.

Das Land Vorarlberg setze so wenig Steuergelder in der Pflege ein, dass es eine große Personallücke in den Krankenhäusern und Pflegeheimen gebe, so Auer. Das würden Patienten am gestressten Personal bemerken. Manchmal würden dadurch auch Pflegefehler passiert, etwa im Bereich des Wundliegens.

„Aufgabenkreis wird ständig größer“

Thomas Steurer, Zentralbetriebsrat an den Landeskrankenhäusern, vermisst einen ordentlichen Personalbedarfsplan. Der Aufgabenkreis für die Pfleger werde ständig größer, etwa durch kürzere Spitalsaufenthalte, die mehr Aufnahmen und mehr Entlassungen bedeuten.

Auch die Ausbildung des Pflege-Nachwuchses koste Geld, so Steurer. Es funktioniere auf Dauer nicht, für die Pflege und für die Ausbildung zuständig zu sein.

Vollkommen inakzeptabel sei es, wenn sich Pflegepersonal in der Freizeit weiterbilden müsse. Das sei am Landeskrankenhaus Bludenz der Fall. Dort hätten zwei Mitarbeiter 200 Stunden in der Freizeit für ein Projekt für Demenzkranke verwendet. Gefordert wird ein Ausgleich für ein solches Engagement.

Links:

• Spitäler stellen sich auf Patienten mit Demenz ein (vorarlberg.ORF.at, 23.10.2018)
• Land krempelt Pflegeausbildung um (vorarlberg.ORF.at, 23.10.2018)