Rund 1.000 Schlaganfälle pro Jahr in Vorarlberg
Rund 1.000 Vorarlberger erleiden pro Jahr einen Schlaganfall. Dabei werden meist Blutgefäße im Gehirn verstopft oder sie platzen. Die „Stroke Unit“ am Landeskrankenhaus Feldkirch, eine fachüberbgreifende Einheit, betreut jährlich bis zu 1.100 Schlaganfall-Patienten - 60 Prozent der Vorarlberger Fälle - und sie ist nachweislich erfolgreicher als herkömmliche Spitalseinheiten.
Spezialabteilung gegen Schlaganfälle
Der Schlaganfall ist mittlerweile die dritthäufigste Todesursache. „Vorarlberg heute“ hat sich die Schlaganfall-Spezialabteilung am Landeskrankenhaus Feldkirch angesehen.
Bein einem Schlaganfall zeigen Patienten meist typische, plötzlich auftretende Ausfallserscheinungen. Laut Oberärztin Andrea Mayr können das hängende Mundwinkel, einseitige Lähmungen von Armen oder Beinen, undeutliches Sprechen oder Gefühlsstörungen sein. In so einem Fall zählt für Patient, Nothelfer und Rettungskräfte jede Minute.
Schnelle Behandlung entscheidend
Wird ein Schlaganfall nicht behandelt, könne er sich vergrößern, sagt Manfred Cejna, Primar der Diagnostischen und Interventionellen Radiologie am LKH Feldkirch. Das könne so weit führen, dass es für große Hirnabschnitte, die etwa für die Motorik oder die Sensibilität verantwortlich sind, keine Rettung mehr gibt.
Der Zeitpunkt der Behandlung entscheidet nicht nur über Leben und Tod, sondern oft auch über eine mögliche komplette Heilung. „Eine Minute Verzögerung der Schlaganfallbehandlung kann man hochrechnen mit eineinhalb Tagen mehr Rehabilitation“, sagt Oberärztin Mayr.
Kleinere Gefäßverschlüsse im Gehirn, bis maximal 4,5 Stunden nach Eintritt, können durch Medikamente gelöst werden. In einem von zehn Fällen geht das nicht: dann wird mit einem Katheter in die Hirngefäße gefahren und das Blutgerinsel mechanisch entfernt.