Wirtschaftsdelegation sucht Chancen in Russland

Diese Woche ist eine Vorarlberger Wirtschaftsdelegation nach Moskau gereist, um mögliche neue Geschäftschancen auszuloten. Angesprochen auf die EU-Sanktionen meint Landeshauptmann Markus Wallner (ÖVP), dass man alle Spielregeln einhalte.

Rund 20 Unternehmen aus verschiedenen Branchen sowie eine Delegation der Landesregierung und der Vorarlberger Wirtschaftskammer nahmen an der dreitägigen Reise nach Moskau teil.

Wirtschaftsdelegation in Moskau

Diese Woche ist eine Vorarlberger Wirtschaftsdelegation nach Moskau gereist, um mögliche neue Geschäftschancen auszuloten.

Rückgang um ein Drittel

2014 gingen die Vorarlberger Exporte nach Russland um ein Drittel zurück - von 245 Millionen Euro im Jahr 2013 auf 162 Millionen Euro im Jahr 2014. Seit 2016 steigen die Vorarlberger Exporte nach Russland wieder an.

Vor allem der Absturz des Rubels habe die Umsätze schrumpfen lassen, so Elmar Hartmann, Geschäftsführer des Schrunser Unternehmens Gantner Electronic. Die Kaufkraft sei damals massiv gesunken, aber man sei gemeinsam mit den Partnern in Russland durch die Phase durch getaucht. Seit zwei Jahren sei die Entwicklung wieder positiv.

Chancen werden erhofft

Die russische Wirtschaft wächst langsam wieder. Das sei ein guter Zeitpunkt für neue Chancen, so Thomas Pichler, Geschäftsführer des Wolfurter Seilbahnbauers Doppelmayr. Auch Doppelmayr musste nach den Großprojekten für die Olympischen Spiele in Sotschi Umsatzrückgänge hinnehmen.

Man sei zuversichtlich, dass der urbane Raum in Russland große Chancen für Seilbahn-Projekte biete, so Pichler. Derzeit baut Doppelmayr eine Seilbahn in einem Freizeitpark in Moskau, die nächsten Frühling eröffnet werden soll.

„Wichtig, Brücken zu bauen“

Im ORF-Interview darauf angesprochen, ob die Reise der Vorarlberger Wirtschaftsdelegation nicht dem Geist der EU-Sanktionen widerspreche, sagt Landeshauptmann Wallner „Nein“: „Wir waren nie ein besonders großer Freund dieser Sanktionen.“ Diese seien zu akzeptieren, aber dennoch seien Wirtschaftskontakte von Vorarlberg nach Russland vorhanden.

„Wir halten alle Spielregeln ein“, betont Wallner. Es sei aber gerade auch in Zeiten wie diesen wichtig, dass „da und dort Brücken gebaut werden“.