Schweizer Gelder: Feldkirch übt Zurückhaltung

Werdenberg (CH) und Liechtenstein profitieren bereits von Geldern aus dem Schweizer Agglomerationsprogramm für Verkehrsprojekte, das 1,6 Milliarden Euro umfasst. Die Stadt Feldkirch ist noch außen vor.

Wer mit dem Fahrrad zwischen dem schweizerischen Buchs und Liechtenstein unterwegs ist, wird schon bald eine eigene Brücke benützen können, die den Rhein überquert - gefördert mit Geldern aus dem Schweizer Agglomerationsprogramm. Und auch der im Sommer eröffnete Busbahnhof in Buchs als Drehscheibe für den öffentlichen Verkehr wurde vom Bund gefördert.

Grenzüberschreitende Zusammenarbeit

Die Region Werdenberg-Liechtenstein wächst zusammen. Ohne die Stadt Feldkirch und eine bessere Bahnverbindung gibt es aber kaum nachhaltige Verkehrslösungen.

Die beiden Nachbarregionen sind so auch ein wenig zusammengewachsen, sagt Daniel Gut, Präsident des Agglomeration Werdenberg-Liechtenstein: „Dieses vermehrte Zusammengehen, gemeinsame Interessen definieren, auch gemeinsame Interessen vertreten, das ist wahrscheinlich fast der Haupteffekt eines grenzüberschreitenden Agglomerationsprogramms.“

„Kein direkter Verkehr in die Schweiz“

Die Stadt Feldkirch ist Ursprung eines erheblichen Anteils des regionalen Verkehrs. Feldkirch ist aber nur assoziiertes Mitglied des Agglomerationsprogrammes. Der Grund: „Wir haben von Feldkirch aus keinen Verkehr direkt in die Schweiz“, sagt Gabor Mödlagl, Stadtbaumeister von Feldkirch. „Wir sind dort in Richtung Westen mit Naturschutz und Grundwasserschutzgebiet gesegnet.“ Die Hauptverkehrsströme würden in den Norden in Richtung Oberes Rheintal, in den Walgau und in Richtung Liechtenstein gehen.

Den Verdacht, Feldkirch wolle sich gar nicht aktiv beteiligen, weil man ganz auf die geplante Tunnelspinne und damit auf den Straßenverkehr setze, weist man im Rathaus zurück. „Wir haben immer Begleitmaßnahmen mitgedacht“, sagt Mödlagl. „Und dazu gehören Maßnahmen im Bereich Straßenverkehrsbau, auch weiter die Forcierung des Öffentlichen Verkehrs und dort natürlich auch FL.A.CH.“

Zustimmung zu FL.A.CH

Das FL.A.CH.-Projekt, der Ausbau der Bahnstrecke zwischen Feldkirch und Buchs, gilt ohnehin als Kernstück einer nachhaltigen Verkehrsplanung in der Region: „Wir haben da ein Verkehrsproblem. Und unserer Meinung nach wäre FL.A.CH ... eine Lösung“, so Gut. Das gilt übrigens nicht nur für die Pendler nach Liechtenstein, sondern auch für den Anschluss des Fürstentums an den internationalen Verkehr.