Beschwerden über Krankenhäuser nehmen zu

Patientenanwalt Alexander Wolf hat heuer deutlich mehr Beschwerden über Krankenhäuser erhalten als in den vergangenen Jahren. Mehr als 1,4 Millionen Euro wurden bereits an Entschädigungen und Schadenersatz ausbezahlt.

In den ersten neun Monaten gab es über 300 Beschwerden über Krankenhäuser. Gegenüber 2016 beträgt die Zunahme laut Wolf rund 15 Prozent, gegenüber dem Vorjahr fünf bis sieben Prozent. Gründe für die Zunahme gebe es einige, so Wolf. Die Patienten seien vor allem mündiger geworden.

1,4 Millionen Euro ausbezahlt

Mehr als 1,4 Millionen Euro wurden heuer an Entschädigungen und Schadenersatz ausbezahlt. Das liege vor allem an ein paar großen Fällen, sagt Wolf. Dazu gehören beispielsweise eine nicht fachgerechte Operation bei einem Kind, eine schwere Nervenschädigung bei einem anderen Patienten oder Unterhaltszahlungen nach einem Behandlungsfehler. Im größten Fall wurden 400.000 Euro ausbezahlt.

Dünne Ausstattung des Entschädigungsfonds

Sorgen bereitet Wolf die finanzielle Ausstattung des Entschädigungsfonds. Aus diesem Fonds werden Schäden abgegolten, wenn die Haftungsfrage nicht eindeutig beantwortet werden kann. Die 73 Cent, die von Patienten pro Belegtag eingehoben werden, sind laut Wolf schon längst nicht mehr ausreichend. Er wünscht sich einen Euro pro Belegtag. Das müsste aber der Bund im Grundsatzgesetz festlegen, was er bisher nicht getan habe. Noch befinden sich laut Wolf im Fonds genügend Rücklagen. Einer der Gründe dafür sei, dass pro Schadensfall geringere Summen ausgezahlt werden als noch vor einigen Jahren.