Debatte um Tempo 100 auf Autobahnen

Der Geschäftsführer des Energieinstituts Vorarlberg, Josef Burtscher, unterstützt die Vorschläge des Umweltbundesamts zur Einführung von Tempo 100 auf der Autobahn. Ablehnend begegnet er dem Vorschlag des ÖAMTC.

In Österreich gibt es eine neue Diskussion über das Tempolimit auf Autobahnen. Diesmal geht es jedoch nicht um eine Erhöhung auf 140 km/h, sondern um eine Reduktion auf 100 km/h. Der Vorschlag dazu stammt vom Umweltbundesamt in Wien als Maßnahme, um die Klimaziele des Pariser Abkommens zu erreichen.

Von den Autofahrern erntet dieser Vorschlag Ablehnung: Der Autofahrerclub ÖAMTC hat in Umfragen unter seinen Mitgliedern erhoben, dass im Durchschnitt Tempo 137 auf Autobahnen gewünscht wird. Die Lenker seien mit Tempo 130 jedenfalls sehr zufrieden, so ÖAMTC-Pressesprecher Wagner. Er hätte auch kein Verständnis für Tempo 100, weil 25 Prozent des Treibstoffverbrauchs und damit der Schadstoffemissionen auf Kosten des Tanktourismus gingen.

Burtscher glaubt nicht an Umsetzung

Für Josef Burtscher vom Energieinstitut ist die Sache einleuchtend. Jeder könne im Selbstversuch erkennen, dass der Energieverbrauch bei Tempo 100 um 15 Prozent sinkt. Der Zeitverlust auf der Strecke Bregenz-Bludenz betrage vier Minuten. An eine Umsetzung glaube er aber nicht.

Rauch (Grüne) für flexible Tempolimits

Grünen-Umweltlandesrat Johannes Rauch von den Grünen spricht sich für flexible Tempolimits für die Autobahn in Vorarlberg aus. Eine Erhöhung auf Tempo 140 ist laut Rauch Unfug und aufgrund des städtischen Charakters der Autobahn gar nicht möglich. Er wolle sich nicht dogmatisch auf eine Zahl festlegen. Aus seiner Sicht wären aber Verkehrsanlagen sinnvoll, die das Tempo bei hohem Verkehr in der Früh auf 80 km/h beschränken und unter Tags auf maximal 130 km/h erhöhen.

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