Geschäft mit gebrauchten Skiliften boomt

Das Geschäft mit gebrauchten Skiliften läuft im Sommer auf Hochtouren. Alte Lifte aus Vorarlberg werden in der ganzen Welt wiederaufgebaut. Ein Unternehmen aus Bludesch ist Weltmarktführer im Kauf und Verkauf von Second-Hand-Seilbahnen.

Auch in Vorarlberg werden gebrauchte Anlagen immer beliebter: So ist zum Beispiel die neue Dorfbahn in Warth zum Teil ein gebrauchter Lift aus Tirol. Das Unternehmen Pro Alpin aus Bludesch hat dabei den Part der Demontage in Pettneu und die Montage des neuen Seils übernommen.

Warther Dorfbahn

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Warther Dorfbahn

Gebrauchte Anlage fürs Montafon

Auch beim Tourismusunternehmen Silvretta Montafon wird gespart, indem drei Bahnen durch neue ersetzt werden. Die Anlagen kommen gebraucht aus Maria Alm in Salzburg. Sie waren dort nur 16 Jahre im Einsatz und werden derzeit ins Montafon gebracht. Dass ein gebrauchter Lift passt, sei oft Glückssache, sagt Martin Oberhammer von der Silvretta Montafon. Das Profil der Trasse, die Höhe der Förderkapazität und technische Details müssten zusammenpassen.

Lech kauft ausschließlich neue Anlagen

Keine gebrauchten Lifte, sondern ausschließlich neue, werden in Lech aufgebaut, heißt es vom dortigen Betreiber Michael Manhart. Doch auch am Arlberg sind alte Bahnen demnächst fällig. Die Bahnen Schlegelkopf, Schlosskopf, Zugerbergbahn und der Madloch-Lift müssen ausgetauscht werden. Und auch hier kommt wieder das Unternehmen aus Bludesch ins Spiel, das solche Lifte kauft. Dabei gehe es teilweise um sehr viel Geld, erläutert Pro Alpin-Geschäftsführer Mario Müller. Dieses Geschäft sei auch für die Seilbahn-Betreiber wirtschaftlich sehr interessant.

Österreichische Standards auf der ganzen Welt

Wichtig sei der Firma aber auch, dass die österreichischen Sicherheitsrichtlinien eingehalten werden. Wir arbeiten auch in Ländern, die keine Richtlinien haben, nach den österreichischen Standards, sagt Müller.

Der Doppelmayr-Lift in Georgien, bei dem es in der vergangenen Wintersaison zu einem schweren Zwischenfall gekommen ist, war nicht gebraucht. Wie berichtet, hatte ein Bedienungsfehler zum Ausfall geführt - mehr dazu in Lift außer Kontrolle: Menschliches Versagen.