Wolf soll im Vorderwald Schafe gerissen haben
Die drei Nutztiere weideten auf einer Alp im vorderen Bregenzerwald. In der Nacht auf den 23. August wurden sie von einem Tier gerissen. Er gehe derzeit davon aus, dass es sich dabei um einen einzelnen Wolf handle, so Wildbiologe Schatz. Der Verdacht muss jetzt durch eine DNA-Analyse bestätigt werden. Die entsprechenden Proben wurden bereits gezogen.
Land Vorarlberg
Gerissene Schafe im Bregenzerwald
Laut Landesrat Christian Gantner (ÖVP) hat die Fachabteilung des Landes bereits Kontakt mit den 15 benachbarten Alpen aufgenommen. Man habe die Zuständigen ersucht, die Tiere genau zu beobachten und in der Nacht an gesicherten Plätzen unterzubringen. Ebenso habe man die Bezirksjägermeister und Hegeobleute informiert und gebeten, ihre Beobachtungen an den Landeswildbiologen weiterzuleiten. Der betroffene Landwirt werde vom Land finanziell unterstützt, so Gantner.
Wolf soll Unwesen treiben
Im Bregenzerwald dürfte ein Wolf unterwegs sein. Auf einer Alpe im Vorderwald sind drei tote Schafe gefunden worden. Ersten Untersuchungen zufolge dürfte ein Wolf die Tiere gebissen haben.
Wildbiologe Schatz sieht keine generelle Gefahr für die Alpwirtschaft. Es bedeute aber einen Mehraufwand, wenn man das Vieh besser überwachen müsse.
Zusammenhang mit Rissen im Allgäu?
Erst kürzlich wurden Wolfsrisse im nahegelegenen Oberallgäu bekannt. Im Juli und August wurden dort fünf Kälber von einem Wolf oder mehreren Tieren getötet - mehr dazu in Fünf Kälber im Allgäu von Wolf getötet.
Dass ein Zusammenhang mit den Rissen in Vorarlberg bestehe, hielt Wildbiologe Schatz für „durchaus möglich“. Mittlerweile wanderten nicht nur Wölfe aus der sogenannten Südpopulation zu, also aus der Schweiz und Italien, auch die Wolfspopulation in Deutschland wachse. Wölfe legten auf ihren Wanderungen bis zu 70 Kilometer täglich zurück.
Letzter Vorfall vor drei Jahren
Der letzte Vorfall dieser Art hat sich in Vorarlberg im Sommer 2015 ereignet. Damals töteten Wölfe im Klostertal mehr als 20 Schafe. Zunächst war man von einem Hund ausgegangen, dann ergaben DNA-Proben, dass es sich um Wölfe handelte - mehr dazu in DNA-Test beweist: Wolf riss mehr als 20 Schafe. Dabei hatte man es mit Wölfen aus einer italienischen bzw. Westalpen-Population zu tun.
Zuvor hatte 2014 ein Vorarlberger Pensionist im Großraum Nenzing im April ein etwa ein- bis zweijähriges Tier gesichtet und fotografiert. Damals soll es sich um einen Wolf aus dem Calanda-Massiv aus Graubünden gehandelt haben. Der Wolf wurde in Vorarlberg im 19. Jahrhundert ausgerottet.