Streitfall Mittagstisch: „Teil des Unterrichts“

Einen Monat vor Schulbeginn ist erneut die Diskussion um den Mittagstisch bei Ganztagsklassen aufgeflammt. Während es von der Landes-ÖVP heißt, es gebe einen gewissen Spielraum, heißt es vom Ministerium, es handle sich um einen fixen Bestandteil.

Bildungslandesrätin Barbara Schöbi-Fink (ÖVP) befürchtete im ORF Vorarlberg-Interview, dass das Angebot an Ganztagsklassen ab Herbst kleiner sein wird als bisher. Hintergrund sei die Verwirrung um den Mittagstisch. Es geht um die Frage, ob nur noch Kinder in die Ganztagsklasse gehen dürfen, wenn sie auch am gemeinsamen Mittagstisch teilnehmen. Dabei geht es um die finanzielle Unterstützung durch den Bund.

Die Schuldirektoren hätten einen gewissen gesetzlichen Spielraum, den sie nutzen könnten, so Schöbi-Fink. Für diese Aussage kam Kritik von NEOS. Seit Jahren schreibe eine Bundesrichtlinie vor, dass es nur Gelder für Ganztagsklassen gebe, wenn die Kinder auch den Mittagstisch besuchen, sagt NEOS-Landessprecherin Sabine Scheffknecht - mehr dazu in Ganztagesklassen: Vorgaben jahrelang ignoriert.

Ministerum: Nur wenige Ausnahmegründe

Rückendeckung bekommt Schöbi-Fink von ihrem Parteikollegen und ÖVP-Klubobmann Roland Frühstück. Man habe in der Vereinbarung zwischen Bund und Ländern bewusst darauf verzichtet, Ausnahmefälle aufzulisten. Es gebe einen gewissen Spielraum.

Das sieht man im Bildungsministerium offenbar etwas anders. Es gebe einige wenige Gründe, warum ein Schüler einer Ganztagsklasse am Mittag nach Hause gehen darf, so die Pressesprecherin des Bildungsministeriums Annette Weber gegenüber dem ORF Vorarlberg. Das könnte etwa Diabetes oder Ernährungsprobleme sein. Kein Grund sei es aber, dass die Mutter gerade zu Hause ist. Der Mittagstisch sei Teil des Unterrichts, betont Weber.

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