Unwetter hinterlässt schwere Schäden

Nach den heftigen Gewittern am Mittwochabend waren die Einsatzkräfte am Donnerstag mit den Aufräumarbeiten beschäftigt. In den Rheindelta-Gemeinden hat der Sturm besonders gewütet: Vor allem Gemüsebauern in der Region hat es hart getroffen.

Das Unwetter am Mittwochabend hat in den Rheindelta-Gemeinden Höchst und Gaißau eine Spur der Verwüstung hinterlassen. Umgeknickte Bäume und Äste verlegten ganze Straßen. Auch große Maisfelder liegen darnieder. Das heftige Unwetter hat auch vor dem Kirchendach in Höchst nicht halt gemacht. Der Kirchenturm wird renoviert und ist derzeit eingerüstet, nun fehlen auch noch Dachziegel, die der Sturm vom Kirchendach gefegt hat.

Salaternte betroffen

Windspitzen von 126 Stundenkilometer plus Schlagregen und Hagel haben auch die Salaternte im Raum Höchst und Gaißau vernichtet. Peter Brunner vom Mahlerhof in Höchst rechnet beim Salat mit einem Totalausfall. Seine Kunden, darunter der Lebensmittelhändler Sutterlüty, kann er vorerst nicht mehr beliefern. Er sei hagelversichert, doch das sei kein Ausgleich, sondern verringere lediglich die Schadenssumme.

Enorme Sturmschäden

Besonders schlimm hat es Gemeinden im Rheindelta getroffen. Den Gemüsebauern drohen Ernteeinbusse.

Andere Obstbauern scheinen dagegen glimpflich davongekommen zu sein. Nur sehr punktuell haben Hagel und Sturm Schäden angerichtet, so die vorläufige Einschätzung von Ulrich Höfert von der Landwirtschaftskammer. So sei etwa eine Reihe Apfelbäume vom Wind umgeweht worden. Manche Äpfel sind zwar von den Hagelkörnern eingedellt, aber nicht aufgeschlagen worden. Eine abschließende Bilanz sei aber zum derzeitigen Zeitpunkt noch nicht möglich, betont Höfert.

Weinanbaugebiete blieben verschont

Die Weinanbaugebiete sind nach derzeitigem Kenntnisstand vom Hagel verschont geblieben. Und mit Starkregen kommen die Rebengut klar, sagt Josef Möth vom Weingut Möth und Obmann des Vereins der Weinbautreibenden, der im Raum Bregenz auf dreieinhalb Hektar Wein anbaut.

Moosbrugger: Nicht genug, um Dürre beizukommen

Nur gering ist die Auswirkung der Regenmenge auf die seit Wochen trockenheitsgeplagten Landwirtschaftsbetriebe, sagt Landwirtschaftskammerpräsident Josef Moosbrugger. Die Niederschlagsmenge habe zehn bis 50 Millimeter betragen - das verschaffe zumindest den Grasbeständen eine gewisse Erholung. Damit aber Quellfassungen wieder genug Wasser haben, brache es das Zehnfache davon.

Unwetter über Vorarlberg

Die Hitze der vergangenen Tage hat sich am Mittwoch über Vorarlberg in geballter Form entladen. Ein intensives Unwetter zog über das Land.

Experte: Klimawandel begünstigt Extreme

Wetterkapriolen wie am Mittwochabend habe es in Vorarlberg immer wieder gegeben, sagt der Klimatologe Johannes Vergeiner von der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik in Innsbruck. Allerdings begünstige der Klimawandel solche Ereignisse. In den kommenden Jahrzehnten werde der Gesamtniederschlag in Vorarlberg in etwa gleich bleiben, so der Experte. Es werde aber häufiger trockene Tage geben. Wenn es dann zu Niederschlägen komme, würden sie intensiver ausfallen, so Vergeiner.

Meteorologe Rinderer zu Gast im Studio

Der „Vorarlberg-Wetter“-Meteorologe Thomas Rinderer spricht über die Schäden der Unwetter und die Folgen des Klimawandels.

Schweres Unwetter zog über Vorarlberg

Ein heftiges Unwetter hat am Mittwochabend die Feuerwehren in Vorarlberg auf Trab gehalten. Blitzschlag, abgedeckte Häuser und umgestürzte Bäume sorgten für über 170 Feuerwehreinsätze. Stark betroffen war das Rheintal, aber auch im Bezirk Feldkirch gingen Notrufe ein - mehr dazu in Schweres Unwetter zog über Vorarlberg.

Arlbergbahnstrecke erst am Freitag wieder offen

Nach dem Murenabgang im Gemeindegebiet von Pettneu in Tirol am Mittwochabend bleibt die Arlbergbahnstrecke bis Freitag um 22.00 Uhr gesperrt. Die Arbeiten laufen auf Hochtouren, Schwierigkeiten bereitet vor allem eine zerstörte Weichenanlage - mehr dazu in Arlbergbahnstrecke erst am Freitag wieder offen.