Immer online: Die Angst, etwas zu verpassen

Die Angst, etwas zu verpassen - auch als „fear of missing out“ bekannt - kann zur zwanghaften Nutzung von sozialen Medien führen. Davon betroffen sind sowohl Kinder und Jugendliche als auch Erwachsene.

Erwachsene seien oft negative Vorbilder für ihre Kinder, so Cornelia Müller, Medienexpertin bei der SUPRO Vorarlberg. Viele von ihnen würden etwa in Restaurants zuerst einmal ihr Handy auf den Tisch legen, damit sie ja nichts verpassen. Von vielen werde auch erwartet, dass man immer erreichbar sei und etwa bei WhatsApp sofort zurückschreibe, so Müller. Die Nicht-Erreichbarkeit sei aber ein Luxus und habe nichts mit einer fehlenden Freundschaft zu tun.

Handys

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Immer der Blick aufs Handy...

Entzugserscheinungen wie Nervosität und Zittern

Es komme immer öfters vor, dass Leute, die „offline“ sind, Entzugserscheinungen bekommen. Es könne sein, dass man nervös und aggressiv wird und zu zittern beginnt. Das sei auch schon bei jüngeren Kindern im Alter von vier bis fünf Jahren zu beobachten. Viele Kinder in dieser Altersklasse würden den ganzen Tag lang bespielt werden und hätten nie gelernt, mit Langeweile umzugehen. „Langeweile ist ein hohes Gut“, betont Müller. Denn nur dann könne man sich damit auseinandersetzen, was man eigentlich machen möchte.

Dass sich viele keine „Offline-Zeiten“ gönnen können, liege daran, dass sie die Anerkennung des Umfelds suchen, so Müller. Das könne jedoch auch etwa über den Sport passieren. Die SUPRO bietet Workshops für den verantwortungsbewussten Umgang mit sozialen Medien an - mehr dazu in Workshops der SUPRO.