Falscher Polizist erbeutete 50.000 Euro

Die Polizei hat einen 51-jährigen Mann gefasst, der sich zwischen Juni 2017 und Mai 2018 mehrmals fälschlicherweise als Polizist ausgegeben hat. Gemeinsam mit einem Komplizen erbeutete er in mehreren Bundesländern mindestens 50.000 Euro.

In zahlreichen Fällen zeigten der 51-Jährige und ein derzeit noch unbekannter Komplize falsche Polizeiausweise bzw. -marken vor und gaben an, Kriminalbeamte in Zivil zu sein. Den Opfern erklärten sie, dass in der Nähe Einbruchsdiebstähle stattgefunden hätten. Sie baten die Opfer, nach ihren Wertsachen zu sehen und halfen anschließend beim Verräumen. Dabei lenkte einer der beiden Täter die Zielpersonen ab, während der andere das Bargeld einsteckte. Beide Männer seien professionell und ausgesprochen höflich aufgetreten, heißt es vonseiten der Polizei.

Opfer vornehmlich Pensionisten

Auf die entscheidenden Hinweise stießen die Polizeibeamten nach einem Vorfall am 14. März in Bregenz. Nachforschungen der Polizeiinspektion Bregenz in Zusammenarbeit mit weiteren Polizeiinspektionen in ganz Österreich ergaben in der Folge, dass die Täter mit ihrer Masche insgesamt viermal in Vorarlberg - dreimal in Bregenz und einmal in Götzis - und weitere siebenmal im restlichen Bundesgebiet zugeschlagen haben dürften.

Die Serie begann im Juni in St. Pölten. Im November 2017 und im März 2018 waren die Täter in Vorarlberg aktiv; im Jänner, Februar und April 2018 in der Steiermark (Graz, Judenburg, Leibnitz, Zeltweg, Knittelfeld), im Februar 2018 in Salzburg. Weitere Fälle seien nicht auszuschließen. Bei den Opfern handelte es sich in den meisten Fällen um Pensionisten. Insgesamt erbeuteten die Männer rund 50.000 Euro.

Mann widerstandlos festgenommen

Am 4. Mai klickten in Wien die Handschellen: In einer gezielten Aktion konnte der Hauptverdächtige in der Wohnung seiner Lebensgefährtin von der Bundespolizei widerstandslos festgenommen werden. Wenige Tage später wurde er von der Justizanstalt Wien-Josefstadt an die JA Feldkirch überstellt. Dem Mann wird jetzt am Landesgericht Feldkirch der Prozess gemacht. Er ist nicht geständig, vom Geld fehlt bislang jede Spur.