Ausstellung „Queer“ hinterfragt Rollenbilder

Fröhlich, schrill, aber auch ernst: Das ist die Sommerausstellung „Queer“ im Kunstforum Montafon. Sie richtet sich gegen genormte Rollenbilder. Die geschlechtliche Identität, der menschliche Körper und seine Rolle stehen im Mittelpunkt der Werke.

Der Begriff „queer“ meint abweichend von der Norm. Ursprünglich ein Schimpfwort, vereint es heute sexuelle Orientierungen wie schwul, lesbisch, inter-, trans-, pan- oder asexuell. Die Queer-Bewegung meint, dass es allen Menschen unabhängig ihrer sexuellen Identität möglich sein soll, in Frieden zu leben. Michal Rutz zeigt in seinen Gemälden Personen aus seinem queeren, Wiener Freundeskreis.

QUEER - Ausstellung im Kunstforum Montafon

Für viele Künstler sind geschlechtliche Identität, der Körper und was er repräsentiert, schon seit langem Basis beziehungsweise Bestandteil ihres Schaffens.

Weites Feld

„Queer heißt für uns, einfach provokativ eine Norm zu hinterfragen“, erläutert Künstlerin und Kuratorin Julia Fuchs. Die ausstellenden Künstler würden sich mit dem Hinterfragen von Körperidentitäten, Machtverhältnissen oder Rassismus auseinandersetzen. Fuchs, aus Bregenz stammend und in Wien lebend, beschäftigt sich wissenschaftlich und auch in ihrer eigenen Kunst mit Geschlechterrollen - und zugeteilten Posen.

Queer-Ausstellung Montafon

ORF

Werk von Michal Rutz

Im Besonderen konzentriert sich Fuchs auf die Geschichte der Aktdarstellung. Während die Männer seit der Antike nackt dargestellt würden - weil der Körper eines griechischen Bürgers eben nichts sei, für das man sich schämen müsse - seien die Frauen oft in Schamhaltung gezeigt worden, sagt Fuchs.

Utopische Revolution

Larissa Kopp und Florian Aschka arbeiten seit 2006 künstlerisch zusammen. Mit Akteuren entwerfen sie Szenen einer utopischen Revolution. Fotografiert wurde im Kunsthistorischen Museum, Kleidung und Masken stammen aus der Schönheitsindustrie, wie etwa Nasenslimmer oder Kinntrimmer.

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