LK: Weniger Tiertransporte ins Ausland

Bei der Vollversammlung der Landwirtschaftskammer standen am Freitag die Themen Nutztierhaltung und Fleischverarbeitung im Mittelpunkt. Das Ziel: Tiertransporte sollen reduziert werden.

Zuchtvieh hat laut Landwirtschaftskammer-Präsident Josef Moosbrugger einen hohen Stellenwert in Vorarlberg. Weil die Landwirtschaft auch exportorientiert sei, werde es daher weiterhin Tiertransporte in Drittländer geben. Allerdings sei es das erklärte Ziel, diese Transporte zu reduzieren.

Weniger Tiertransporte ins Ausland

Bei der Vollversammlung der Landwirtschaftskammer standen am Freitag die Themen Nutztierhaltung und Fleischverarbeitung im Mittelpunkt.

Moosbrugger nennt dazu zwei konkrete Ansätze: Einerseits soll die Ländle-Kalbsbratwurst neben den „Käsknöpfle“ zur zweiten „Nationalspeise“ werden. Und zweitens wird es ein Ländlerind-Programm geben. Rinder, die bisher exportiert wurden, sollen zwei Jahre in der Haltung in Vorarlberg bleiben und dann hier geschlachtet werden.

Herkunftskennzeichnung gefordert

In diesem Zusammenhang wird immer wieder die verbindliche Herkunftskennzeichnung von Fleischprodukten gefordert. Ähnlich wie bei Eiern soll dadurch künftig ersichtlich sein, wo das Fleisch herkommt und wie das Tier gehalten wurde. Laut Moosbrugger ist nun die Politik auf Bundesebene gefordert: „Es ist im Regierungsprogramm klar vereinbart, dass die Herkunftskennzeichnung umgesetzt wird.“ Man dränge auf diese Umsetzung.

Wenn es sich im System integrieren lasse, sei er dafür, dass die Kennzeichnung die Haltungsform deklariere, also Bio-, Freiland- oder Vollspaltenbodenhaltung. Derzeit erfüllen rund 90 Prozent der mit dem AMA-Gütesiegel ausgestatteten Rinder- und Schweinefleisch-Produkte lediglich den gesetzlichen Mindeststandard.

Milchpreis unter Druck

Die kommenden Monate würden für die Vorarlberger Milchwirtschaft herausfordernd sein, meint Moosbrugger. Grund sei, dass zuletzt aufgrund von attraktiven Milchpreisen wieder größere Mengen Milch auf den Markt gelangt sind. In der Verarbeitung wird laut Moosbrugger weiterhin auf Qualität gesetzt - sowohl im Käse- als auch im Frischmilch-Bereich.

Veränderungen in der Landwirtschaftskammer

Für die Landwirtschaftskammer selbst kündigt der Präsident eine Reihe von Veränderungen an. So sollen etwa die Strukturen vereinfacht und die Öffentlichkeitsarbeit in den neuen Medien verstärkt werden, sagt Moosbrugger. Außerdem sei geplant, dass die Landwirtschaftskammer und die Fachverbände näher zusammenrücken, um Synergien zu schaffen.