Lauterach: Weiter Widerstand gegen Bahnausbau

In Lauterach gibt es nach wie vor Widerstand gegen den geplanten zweigleisigen Ausbau der Bahnstrecke nach St. Margrethen. Am Dienstag hat die mündliche Verhandlung zur Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) begonnen.

Eine Bürgerinitiative übt seit Monaten heftige Kritik an den Ausbauplänen der ÖBB. Ein besonderer Dorn im Auge der Gegner ist die geplante Haltestelle Lauterach-West. Die soll in einer - von der Bahnlinie einmal abgesehen - ruhigen Wohngegend errichtet werden. Anrainer sehen das nicht ein. Der Vorwurf: Die ÖBB hätten bei Vorarbeiten und Plänen geschlampt.

Haltestelle laut Bürgerinitiative unnötig

„Die Haltestelle ist falsch eingezeichnet, die Prognosezahlen stimmen einfach nicht und eine westliche Verlegung dieser Haltestelle macht keinen Sinn. Das bestätigen uns auch die ÖBB“, sagt Eberhard Stimpel, der Sprecher der Bürgerinitiative. Es brauche die Haltestelle schlicht und einfach nicht.

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Bürgerinitiative contra ÖBB

Die Meinungen über die Ausbaupläne auf der Bahnstrecke in Lauterach gehen auseinander. Kritiker werfen den ÖBB eine falsche Planung vor.

Bei den ÖBB lässt man diese Argumentation nicht gelten. „Die Bürgerinitiative sagt, dass die Potentialanalyse falsch ist. Ich kann dazu nur sagen, dass wir nach dieser Methode in ganz Österreich arbeiten. Ich denke, dass wir sehr wohl ordentliche Arbeit geliefert haben und auf ordentlichen Datenbasen aufbauen“, so ÖBB-Projektteamleiter Arnold Fink.

Anrainer sorgen sich wegen Lärm

Bei der Frage, ob die Haltestelle notwendig ist oder nicht, herrscht also keine Einigkeit. Was den zweigleisigen Ausbau der Strecke anbelangt, räumen die Anrainer ein, dass dies sinnvoll sei. Sorgen bereitet aber schon jetzt die künftige Lärmbelastung.

„Wir wollen auf jeden Fall geschützt sein. Es werden zwar Lärmschutzwände errichtet, die aber nur zwei Meter hoch sind. Und was passiert für diese Häuser und Wohneinheiten, die über dieser Grenze sind? Die kriegen den Lärm vollkommen mit“, sorgt sich Eberhard Stimpel. Lärmschutzfenster und -türen müssten die Anrainer laut Bürgerinitiative selbst bezahlen. Die Förderung sei nur geringfügig.

ÖBB: „Begrenzung der Lärmdosis“

„Die Lärmschutzwände werden eine wesentliche Verbesserung der Gesamtsituation mit sich bringen“, ist hingegen Arnold Fink überzeugt. Zudem werde es einen vorschreibenden Sachverständigen geben, der den ÖBB auch nach obenhin eine Begrenzung der Lärmdosis vorgeben wird, die maximal in einem Jahr produziert werden darf. Dadurch sei sichergestellt, dass die ÖBB nicht mit mehr Zügen auf der Strecke fahren können als derzeit im Projekt zugrunde gelegt sind.

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