Weniger Firmenpleiten im Vorjahr

Die Firmenpleiten sind in Vorarlberg im Jahr 2016 laut Kreditschutzverband KSV1870 gegenüber dem Jahr zuvor um 6,7 Prozent zurückgegangen. Von der Pleite sind hauptsächlich Kleinunternehmen betroffen.

Heuer schlitterten 125 Unternehmen in die Insolvenz, das waren um neun Verfahren oder 6,7 Prozent weniger als im Vorjahr. Damit erreichen die Unternehmensinsolvenzen 2016 annähernd den Tiefstwert aus dem Jahre 1991, damals waren es 115 Firmenpleiten.

Mit diesem Rückgang ist Vorarlberg auch weit besser als der Gesamtösterreichische Durchschnitt. In Österreich gab es 2016 einen durchschnittlichen Zuwachs von 1,5 Prozent bei den Unternehmenspleiten.

Schäden für Gläubiger sind gestiegen

Die Schäden für die Gläubiger sind im Vergleich zum Vorjahr um rund 6,5 Prozent gestiegen. Sie fordern in Summe rund 49 Millionen Euro von den Pleitefirmen. Heuer gab es in Vorarlberg acht Millionenpleiten. Diese acht Pleiten sind für Passiva in Höhe von rund 34,9 Millionen Euro oder rund 71 Prozent der Gesamtpassiva verantwortlich.

Aufgrund von Firmenpleiten verloren 219 Mitarbeiter ihren Job. Das waren laut KSV um 56,4 Prozent weniger als im Jahr 2015. Dieser Rückgang spiegele den Umstand wieder, dass in Vorarlberg 2016 hauptsächlich kleine Dienstleistungsunternehmen und kleine Gewerbebetriebe von Konkursen betroffen waren.

Mangelnde kaufmännische Erfahrungen

Fehlendes Eigenkapital zur Überbrückung von Engpässen und mangelnde kaufmännische Erfahrung hätten Kleinunternehmer in die Insolvenz schlittern lassen, so KSV-Geschäftsführer Armin Rupp. Er spricht wörtlich von einer gewissen Marktbereinigung.

Laut Rupp kann auch ein Konjunkturaufschwung wieder mit einem Anstieg der Insolvenzen verbunden sein. Denn schwache Unternehmen blieben wegen versäumter Investitionen auf der Strecke, wenn neue Firmen mit modernem Know How auf den Markt kommen. Rupp begrüßt, dass Banken heute die Kreditvergabe strenger als in der Vergangenheit prüfen, um den Erfolg von Neugründungen zu sichern.