Trainer Damir Canadi verlässt Altach

Was sich in den vergangenen Tagen bereits angedeutet hat, ist jetzt fix: Der bisherige Altach-Coach Damir Canadi hat Freitagvormittag bei Rapid Wien unterschrieben. In Altach übernehmen Werner Grabherr und Dietmar Bechtold.

Seit Freitagvormittag ist es offiziell: Damir Canadi ist neuer Rapid-Trainer. Nach vier erfolgreichen Jahren bei Altach unterschrieb Canadi bei den Hütteldorfern einen Vertrag bis Sommer 2018. Am Freitag wurde Canadi im Allianz-Stadion offiziell präsentiert. Bei Altach hatte der Wiener eine Ausstiegsklausel besessen, die Ablösesumme soll laut Medienberichten 300.000 Euro betragen.

Rapid Wien trennte sich am Montag nach einer 0:1 Heimniederlage von Trainer Mike Büskens und Sportdirektor Andreas Müller, seither galt Canadi als Top-Favorit für den Posten. Canadi führte Altach 2014 in die Bundesliga sowie 2015 in den Europacup. In der aktuellen Saison liegen die Altacher nach 14 Runden auf Rang zwei - punktegleich mit Tabellenführer Sturm Graz. Rapid liegt in der Tabelle derzeit nur auf Rang fünf.

Canadi: Großartige Zeit in Altach

Canadi dankte dem SCR Altach zum Abschied für die erfolgreiche Zusammenarbeit. In Altach habe er eine großartige Zeit erlebt, dennoch wolle er sich nun der Herausforderung stellen und künftig Rapid Wien trainieren. Er sei davon überzeugt, „dass wir hier gemeinsam auch aufgrund der hervorragenden Rahmenbedingungen tolle Erfolge feiern können“. Der Abschied aus Altach sei ihm „extrem schwer“ gefallen.

Canadi

GEPA

Michael Krammer, seines Zeichens Präsident des SK Rapid Wien, bezeichnete Canadi als „absoluten Wunschkandidaten“. Er habe bewiesen, dass er als Trainer über „herausragende Qualitäten“ verfüge und mit seinen Aufgaben mitwachse.

Trainersuche in Altach läuft auf Hochtouren

Laut Altach-Sportdirektor Georg Zellhofer habe man am Mittwoch von Canadis Wechselabsichten erfahren. Man akzeptiere und respektiere diese Entscheidung. In Altach werden jetzt Werner Grabherr und Dietmar Bechtold das Ruder übernehmen, bis eine Nachfolgelösung gefunden ist. Die Trainersuche läuft indes auf Hochtouren weiter. Am Freitag hätten bereits Gespräche mit potentiellen Nachfolgern stattgefunden.

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Canadi geht

Damir Canadi wechselt zu Rekordmeister Rapid. Der 46-jährige verlässt mitten in der Saison den SCR-Altach - und nimmt gleich den Co-Trainer Martin Bernhard mit.

Als möglicher Wunschkandidat wird St.Pölten-Trainer Martin Scherb vermutet. Ein weiterer möglicher Kandidat wäre zudem Goran Djuricin von Regionalligist Ebreichsdorf. Der 42-Jährige sei ein guter Freund von Canadi und habe eine ähnliche Philosophie. Für Zellhofer sei jedoch klar, die Mannschaft braucht derzeit keinen Trainer der sich selbst verwicklichen möchte, sondern einen der die Arbeit von Canadi fortsetzen kann.

Schon mit 31 Spielertrainer

Canadi begann seine Trainerlaufbahn bereits im jungen Alter von 31 Jahren, nachdem er als Profi zu 19 Bundesliga-Einsätzen gekommen war. Nach dem Einstieg als Spielertrainer beim unterklassigen SC Leopoldsdorf führte Canadi 2002/03 den DSV Fortuna 05 als Meister der Wiener Stadtliga in die Regionalliga Ost. Dies wiederholte er acht Jahre später mit dem Simmeringer SC, dazwischen wurde er in der Regionalliga Ost mit PSV bzw. FAC Team für Wien zweimal Vizemeister. In der Saison 2008/09 war Canadi als Co-Trainer beim russischen Spitzenclub Lokomotive Moskau tätig.

Nach erneuten Stationen als Chef-Coach in Wien (FAC und Simmering) wechselte er dann im Oktober 2011 nach Vorarlberg, wo er zunächst beim Erste-Liga-Club FC Lustenau engagiert war, ehe er im Jänner 2013 zum SCR Altach wechselte. In der Saison 2013/14 führte Canadi die Altacher zum Erste-Liga-Titel und sorgte gleich in seiner ersten Bundesliga-Saison für Furore. Damit spielte Altach erstmals in der Club-Geschichte international und verpasste nur knapp den Einzug in die Europa-League-Gruppenphase.