Vorarlberg forscht zu digitaler Produktion

Vorarlberg, Wien, das Burgenland und Niederösterreich starten ein neues Forschungszentrum „K1“. Dabei arbeiten Forschungsinstitute und Wirtschaftsunternehmen zusammen. Forschungsschwerpunkt ist die Digitalisierung von Produktionsprozessen.

Insgesamt gibt es in Österreich 17 „K1-Zentren“. Eines kommt nun nach Vorarlberg. An solchen „K1-Kompetenzzentren“ ist mindestens ein wissenschaftlicher Partner beteiligt. Außerdem eine Hochschule oder ein außeruniversitäres Forschungsinstitut und fünf Wirtschaftsunternehmen. Sind die Voraussetzungen erfüllt, sprudeln die Förderungen der öffentlichen Hand.

Die Bundesmittel betragen pro Jahr 1,7 Millionen Euro für ein solches Zentrum. 40 Prozent des Gesamtbudgets stellen dann Partnerunternehmen zur Verfügung, fünf Prozent die wissenschaftliche Einrichtung. Und auch die Bundesländer fördern mit. Wieviel Vorarlberg beisteuert, ist derzeit unbekannt. Ein „K1-Kompetenzzentrum“ ist auf acht Jahre ausgelegt.

60 Millionen Euro für sieben Kompetenzzentren

Vorarlberg gründet nun eines von österreichweit sieben „K1-Zentren“ mit. Schwerpunktpunktmäßig wird zur Digitalisierung der Produktion geforscht. Die Auswahl unter den Förderungsbewerbern traf eine internationale Fachjury. Ende Juni veröffentlichten Wirtschaftsministerium und Infrastrukturministerium die bewilligten Förderungen für sieben neue „K1-Kompetenzzentren“ in der Höhe von insgesamt 60 Millionen Euro, davon 40 Millionen aus Bundesmitteln.

V-Research wurde zur Mitarbeit eingeladen

Für Vorarlberg ist „V-Research“ - das Vorarlberger Kompetenzzentrum für industrieorientierte Forschung und Entwicklung - dabei. „V-Research“ wurde von der Technischen Universität Wien eingeladen, am Zentrum mitzuwirken. Zusammen mit der Technischen Universität Wien und der Wirtschaftsuniversität Wien wird man sich um die Digitalisierung der Produktion kümmern. Anfang 2017 soll die Arbeit aufgenommen werden. Die Vorarlberger Firmen Hans Künz, die Heron Gruppe, das Liebherr Werk Nenzing, Lingenhöle Technologie und Schelling Anlagenbau sind mit im Boot.

Produktionsprozesse beschleunigen

Warum die Arbeitsschwerpunkte des Vorarlberger Konsortiums auf dem Gebiet der Digitalisierung der Prozesse für die Produktentwicklung sowie der Automatisierung der Konstruktion liegen, erklärt Vaheh Khachatouri, Geschäftsführer der V-Research in einer Presseaussendung.

„Digitalisierung bedeutet für die produzierende Industrie einen enormen Gewinn an Geschwindigkeit der Leistungserbringung und eine signifikant höhere Effizienz. Gerade im Bereich der technischen Berufe wird das Potenzial für die Produktivitätssteigerung durch die Automatisierung der Wissensarbeit auf 45 bis 55 Prozent in den nächsten 20 Jahren geschätzt. Durch die Automatisierung wiederholter Aufgaben werden zusätzliche Freiräume für kreative Ingenieurarbeit und Innovation geschaffen."

Spitzenforschung mit praktischem Wert

„Mit dem neuen Zentrum können wir den Unternehmen bei einem so wichtigen Zukunftsthema wie der Digitalisierung der Produktion die bestmögliche Unterstützung bieten“, meint Marco Tittler von der Wirtschaftskammer Vorarlberg. Daher trage auch das Land Vorarlberg aktiv zur Finanzierung der Forschungsprojekte der Vorarlberger Firmen bei.

Andere Bundesländer betreiben im Rahmen des Programms in ihren Kompetenzzentren Medizinforschung, Veterinärmedzin, die Erforschung von Polymeren sowie die Erforschung neuer Produkte und Produktionssysteme, heißt es in einer Aussendung des Bundesministeriums für Wissenschaft und Forschung.