Kurden-Demo: Angeklagter bestreitet Vorwürfe

Unter großem Polizeiaufgebot hat am Mittwoch am Landesgericht Feldkirch der Prozess nach einer Kurden-Demo gegen acht Beschuldigte begonnen. Der 27-jährige Hauptangeklagte soll am Rande der Demo zwei Jugendliche mit einem Messer schwer verletzt haben. Er bestreitet die Vorwürfe.

Sie wollten auf die Lage des kurdischen Volkes aufmerksam machen, nun stehen sie vor Gericht: Acht Teilnehmer jener Demonstration, bei der es in Bregenz vor gut eineinhalb Jahren zu gewalttätigen Auseinandersetzungen kam. Dem Hauptangeklagten wird unter anderem schwere Körperverletzung vorgeworfen. Der 27-Jährige soll mit einem Messer zugestochen haben. Er bestreitet die Vorwürfe. 15 Polizisten bewachen den Prozess.

Zwei lebensgefährlich Verletzte

Die Demonstration am 11.Oktober 2014 war behördlich genehmigt. Bevor der Marsch durch die Innenstadt von Bregenz richtig losging, lief einiges aus dem Ruder. Die Angeklagten gerieten sich im Vorfeld der Demo mit Gegendemonstranten in die Haare. Sie bekannten sich vor Gericht teilweise schuldig oder nicht schuldig.

Zwei jugendliche Gegendemonstranten waren lebensbedrohlich verletzt worden. Die anderen Angeklagten sollen an Schlägereien beteiligt gewesen sein. Dabei sollen einige auf einen bereits am Boden liegenden Schwerverletzten eingeschlagen haben. Die Staatsanwaltschaft verfüge über ein Video, hieß es im Prozess, das die Vorfälle beweise. Es soll am Donnerstag gezeigt werden, dann sollen auch die ersten Zeugen befragt werden, darunter auch die beiden Opfer. Ein Urteil wird frühestens für Mitte Mai erwartet.

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Erster Prozesstag

Gernot Hämmerle, Manfred Abel und Holger Weitze waren beim Prozess dabei. Schnitt: Alexander Rauch.

Polizei traf später ein

Etwa 500 Kurden hatten sich damals in Bregenz versammelt. Die Lage eskalierte angeblich zwischen kurdischen Ordnern und einer Gruppe von Türken und Tschetschenen vor Beginn der Demo. Neben zwei 17-Jährigen mit lebensbedrohlichen Stichverletzungen wurde ein weiterer Mann leicht verletzt. Es wurden auch Rauchbomben gezündet.

Wie berichtet, war die Polizei von den Vorfällen überrascht worden. Zu diesem Zeitpunkt waren kaum Einsatzkräfte vor Ort. Auch das Dokumentationsteam der Polizei war nicht ausgerückt. Später wurden über 100 Polizisten geschickt, um die Lage zu beruhigen. Mehr dazu in Drei Verletzte bei Kurden-Demonstration.