Jedes siebte Kind psychisch erkrankt

Vorarlbergs Kinder- und Jugendanwalt Michael Rauch hat am Donnerstag seinen Tätigkeitsbericht vorgestellt. Einer seiner Schwerpunkte war die psychiatrische Versorgung, denn jedes siebte Kind leide an einer psychischen Erkrankung.

Aufgrund der hohen Dichte an psychisch erkrankten Kindern sei die Schaffung von ambulanten und stationären Hilfsangeboten von besonderer Bedeutung. Umso bedenklicher sei es also, wenn die Diskussionen über die Zukunft des Heilpädagogischen Zentrums Carina nach wie vor ohne Ergebnis geblieben sind.

In den dafür eingerichteten Arbeitsgruppen sei sich Rauch oft nicht sicher gewesen, ob die anwesenden Vertreter der anderen Institutionen eine anwaltschaftliche Unterstützung im Kinder- und Jugendbereich benötigten oder eine Mediation. Die Landesregierung habe für März zwar eine Lösung angekündigt, passiert sei bisher aber nichts, ärgert sich Rauch.

Gleichbehandlung für Kinder von Armutsreisenden

Jugendanwalt Michael Rauch bezieht auch bei der Versorgung der Armutsreisenden eine streitbare Position. Mit großem Missfallen habe er die Äußerung des Landeshauptmannes aufgenommen, der den rumänischen Familien mit dem Kindesentzug gedroht habe. Im Sinne der Kinderhilfe, die diesen Namen verdient, muss allen geholfen werden, sagt Rauch. Dazu zähle auch die Bereitstellung von Notquartieren, sagt Rauch, und zwar während des ganzen Jahres.

Und auch die Mindestsicherung war bei der Präsentation des Tätigkeitsberichtes am Donnerstag ein Thema: Eine Deckelung der Mindestsicherung lehnte Rauch klar ab. Davon wären in Vorarlberg rund 700 Kinder und Jugendliche betroffen, stellt er fest. Stattdessen fordert er die Einführung einer Altersstaffelung mit höheren Unterstützungsbeträgen für ältere Kinder.

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Vorarlbergs Kinder- und Jugendanwalt Michael Rauch hat am Donnerstag seinen Tätigungsbericht für 2015 präsentiert. Darin hat er auch auf politische Themen aufmerksam gemacht.

Viele politische Themen im Tätigkeitsbericht

Der Kinder- und Jugendanwalt räumt ein, dass der Tätigkeitsbereich durchaus politisch ausgefallen sei. Das liege in der Natur der Sache, sagt Rauch. Es handle sich dabei aber nicht um parteipolitische, sondern viel mehr um interessenspolitische Themen. Der Jugendanwalt müsse die Interessen von Kindern und Jugendlichen auch öffentlich vertreten. Und er müsse in bestimmten Fällen auch Systemfragen stellen.