Mosaikfenster aus den 60ern soll gerettet werden

Neben alten Fabriken zeugen auch die Villen der Industriellen von der einstigen Hochblüte der Vorarlberger Textilindustrie. Eine dieser Villen aus den späten 1960ern steht in Bludenz kurz vor dem Abriss. Ein knapp 40 Quadratmeter großes Mosaikfenster eines Feldkircher Künstlers sucht aber noch einen neuen Besietzer.

Das ungewöhnliche Gebäude wurde vom Feldkircher Architekten Hugo Purtscher Ende der 1960er Jahre für die Familie Lorünser geplant hat. Der Architekturstil wird Brutalismus genannt, was sich von beton brut, roher Beton, ableitet. Innen erstaunt die Weitläufigkeit des Gebäudes, Salon und Bibliothek erstrecken sich auf 150 Quadratmeter. Trotz des in die Jahre gekommenen Mobiliars kann man die einstige Grandezza noch erahnen.

Mosaikfenster Villa Lorüns

ORF

Ausschnitt aus dem Mosaikfenster

Die einstige Besitzerin des Hauses, eine knapp 90 Jahre alte Fabrikantenwitwe, erinnert sich an eine lange Bauzeit - Anfang der 70er Jahre sei sie mit den vier Kindern kurzentschlossen in ein halbfertiges Haus gezogen.

Mosaikfenster zu vergeben

Das Haus mit großem Park gehört mittlerweile einem Bauträger. Demnächst wird es abgerissen. Dass die Villa überhaupt noch steht und von Land, Vorarlberg Museum und Bundesdenkmalamt begutachtet werden konnte, ist vor allem dem knapp 40 Quadratmeter großen Mosaikfenster zu verdanken. Das Haus an sich steht nicht unter Denkmalschutz - zu inkonsequent sei etwa die Formensprache.

Doch das Fenster gilt als absolut erhaltenswert. Es stammt von Hubert Berchtold, einem der wichtigsten Vorarlberger Künstler der Nachkriegszeit. Die Errichtungskosten für das Fenster beliefen sich damals auf 70.000 Schilling. Wer Interesse am und Verwendung für das Fenster hat und damit das Kunstwerk erhalten möchte, melde sich bei der Firma Zima in Dornbirn.

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Sendehinweis: „Vorarlberg heute“, 23.4.15