Natur trotzt Frühlingswetter

Auch wenn sich viele Wintersportfreunde und Skigebiete über die derzeit wenig winterliche Witterung ärgern: Die Auswirkungen der frühlinghaften Witterung auf die Natur halten sich hierzulande jedenfalls bisher noch in Grenzen.

„Bis Dreikönig kein Winter, kommt keiner mehr dahinter“, lautet eine Bauernregel. Der Winter scheint in Anbetracht märzähnlicher Temperaturen mit bis zu 13 Grad etwa in Fraxern gelaufen zu sein. Handschuhe, Pelzmantel, aber auch Wintersportgeräte bleiben im Schrank. Die einen freut’s, die Skifans aber ganz sicher nicht. Auf die Natur halten sich die Auswirkungen der frühlingshaften Witterung nach einem doch eher winterlich temperierten Dezember aber bisher jedenfalls noch in Grenzen.

Die Weidenkätzchen sprießen, Bienen starten zu den ersten Rundflügen, die Mittagspause lässt sich auf dem Vorplatz ohne Thermowäsche sorgenfrei genießen. Die derzeit frühlinghaften Temperaturen haben aber nach Aussage von Vorarlberger Vogelbeobachtern noch keine Auswirkungen auf das Verhalten von Zugvögeln. Dafür dauert die Wärmeperiode zu wenig lange an. Und da die hiergebliebenen Singvögel überall genügend Futter finden, sind sie an den Fütterungen viel weniger zu finden als bei Eis und Schnee.

Gärtnereien greifen zu Tricks

Manchen Gartenpflanzen fehlt bislang die Jännerkälte, für die Abhärtung und den neuen Austrieb benötigen sie einen Kälteschock, sagt Stephan Ludescher vom gleichnamigen Gärtnereibetrieb in Klaus. Noch ist dafür aber genügend Zeit. Und vorerst bleiben einfach die Wände der Glashäuser offen, sodass den Pflanzen nicht zu warm wird.

Außergewöhnlich ist das Wetter allerdings nicht, zeigt ein Blick in den Klimaspiegel der ZAMG in Bregenz: Die Jahresanfänge von 2011 oder 2008 waren ähnlich warm, noch krasser war es 2007 oder auch 1999, wo der schneereichste Februar seit den Aufzeichnungen folgte.

Dieses Element ist nicht mehr verfügbar

Sie sehen einen Videobeitrag von Franz-Michel Hinteregger, Reinhard Mohr und Christina Lachner. Sie sehen Michael Schelling, Hubert Salzgeber von „Birdlife“, Gärtner Stephan Ludescher, und Christina Waibel. V heute, 7.1.13

Auch Skigebiete spüren Frühlingstemperaturen

Statt Frost und Schneesturm gibt es derzeit auch in den Skigebieten Frühlingstemperaturen und Joggingwetter. Der Föhn macht den Vorarlberger Skigebieten zu schaffen. Schnee gibt’s schon, aber nicht zu üppig. So fehlen vor allem die Tagesgäste. Die zum Teil harten oder braunen Pisten sind nicht wirklich einladend. Dank der Beschneiungsanlagen können die meisten Skigebiete alle Lifte laufen lassen. Das kostet aber, insgesamt 10 Millionen Euro investiert etwa der Diedamskopf. Manche Skilifte, etwa der Klostertaler Sonnenkopf, trotzen dem sehr milden Winter aber auch ohne Schneekanonen. Bei den Skigästen war aber von großer Unzufriedenheit bei einer Befragung durch den ORF nicht viel zu hören.

Dieses Element ist nicht mehr verfügbar

Video: Sie sehen einen Beitrag von Bruno Schratzer. Zu sehen: Eugen Nigsch, Geschäftsführer der Bergbahnen Diedamskopf, Pistenraupenfahrer Andreas Hauser, Christian Gantner, Geschäftsführer des Skigebiets Sonnenkopf, und Skifahrer.