Probleme mit „Schatzsuchern“

Raubgräber die mit Metalldetektoren nach „Schätzen“ suchen, machen den Archäologen das Leben schwer. So kämpft man derzeit etwa in Nenzing gegen die „Schatzsucher“, die das Gesamtbild archäologischer Fundorte zerstören.

Sendungshinweis:

„Vorarlberg heute“, 5.6.2013

Der Scheibenstuhl oberhalb von Nenzing ist ein beliebter Suchort für Amateur-Fundräuber. Das Plateau war 1.700 Jahre lang hauptsächlich vor unserer Zeitrechnung ein Brandopferplatz mit überregionaler Bedeutung. Vor acht Jahren fanden hier archäologische Grabungen statt - seither sind auch private Schatzsucher auf Jagd nach Fundstücken.

Momentan sei es „ganz schlimm“, so Thomas Gamon, Archivar der Gemeinde Nenzing - der Boden sehe aus „wie ein Schweizer Käse“.

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Im Video zu sehen: Andreas Picker (Archäologe beim Bundesdenkmalamt), Thomas Gamon (Archivar der Gemeinde Nenzing); Beitrag von Franz-Michel Hinteregger, Ernst Wagner, Alexander Rauch

Anzeige gegen unbekannt erstattet

Raubgräberei ist laut Andreas Picker, Archäologe beim Bundesdenkmalamt, eruopaweit ein Problem. Dagegen gebe es nur die Möglichkeit, die rechtlichen Mittel auszuschöpfen - eine Raubgrabung also zur Anzeige zu bringen. Auch am Scheibenstuhl wurde Anzeige erstattet - vorerst noch gegen unbekannt.

Auf historisch bedeutsamen Plätzen dürfen nur ausgebildete Archäologen mit Metalldetektoren sondieren, Laien erhalten bei angemeldeter Mithilfe eine Sondergenehmigung. Durch Raubgräber entstünden erhebliche Schäden, erläutert Picker. Das Bodendenkmal als Gesamtheit werde zerstört. Wenn auch nur die obersten 30 Zentimeter ausgeplündert würden, fehle etwas im Gesamtbestand.