Bundespräsidentenwahl - Analyse von Sandner

Bei der Bundespräsidentenwahl am Sonntag zeigten die Wählerinnen und Wähler klar, dass sie Veränderung wollen. Aber wollen sie wirklich die „blaue Republik“ mit dem Wahlsieger Norbert Hofer, vor der die Vorarlberger Grünen gestern warnten? Eine Analyse von Erik Sandner.

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ORF-Redakteur Erik Sandner

Im bundesweiten Ergebnis bekam FPÖ-Kandidat Norbert Hofer am Sonntag fast doppelt so viele Stimmen wie Alexander Van der Bellen, Hofers Widerpart in der kommenden Stichwahl.

Hofer hofft in der Stichwahl auf die Griss-Stimmen - daher die Sorge um eine „blaue Republik“. Denn der Stichwahl-Kampf wird ein klassischer Lagerwahlkampf: Hofer vertritt - etwa in Flüchtlings- und Migrationsfragen - so ziemlich die total gegenteilige Haltung von Van der Bellen.

Dass die Zuständigkeit des Bundespräsidenten in diesem politischen Handlungsfeld gegen Null tendiert, tut nichts zur Sache, solange man damit Stimmung machen kann beim Wahlvolk.

Sendehinweis: „Radio Vorarberg Landesrundschau“, 25.4.2016

Und die Stimmung lässt sich prächtig weiternützen, zum Beispiel, um den Druck in Richtung Neuwahlen ständig zu steigern - ein starker Mann in der Hofburg ist da natürlich kein Nachteil. Man sollte sich also vielleicht doch ein wenig genauer mit den Möglichkeiten dieses Amtes beschäftigen. Denn die sind beschränkt, damit keine staatliche Institution so stark wird, dass sie allein das Land verändern kann.

Der Präsident soll ein Brückenbauer zwischen Volk und Politik sein, der die Spaltung des Landes verhindert. Der kommende Stich-Wahlkampf wird zeigen, wer dafür das bessere Angebot ist - für alle.

Analyse von Radio-Vorarlberg-Redakteur Erik Sandner

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Analyse von Chefredakteur Gerd Endrich

Eine Analyse zum Wahlergebnis von ORF Vorarlberg-Chefredakteur Gerd Endrich in „Vorarlberg heute“.