Das Internet als Mobbing-Tatort

In der Vortragsreihe „Wertvolle Kinder“ hat am Mittwoch die Kölner Expertin Catarina Katzer in Bregenz zum Thema „Cyber-Mobbing“ referiert. Dabei machte sie deutlich, welch erschreckende Ausmaße das Mobbing im digitalen Raum annehmen kann.

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Audio: Catarina Katzer im Gespräch mit ORF-Redakteur Johannes Schmidle

Sendungshinweis:

„Kultur nach 6“, 2.2.2012

Catarina Katzer ist Expertin für Cyberpsychologie, Medienethik und Jugendforschung. Im Gespräch mit ORF-Redakteur Johannes Schmidle gab Katzer einen Einblick in den „Tatort“ Internet, die Mobbing-Opfer und -Täter und informierte darüber, welche präventiven Maßnahmen gesetzt werden können.

Verleumdungen auf sozialen Netzwerken

Laut Katzer kommen im Internet vor allem Beleidigungen, Hänseleien und Verleumdungen vor. Gerüchte würden dabei vielfach über soziale Netzwerke wie Facebook verbreitet, indem Profile geknackt und/oder gefälscht werden. Durch veränderte Fotos, das Anführen von angeblichen sexuellen Vorblieben und ähnlichen Verleumdungen, werden die Opfer im öffentlichen digitalen Raum bloßgestellt.

Das Internet vergisst nichts

Cybermobbing ist, so Catarina Katzer, für die Betroffenen deshalb so schlimm, weil die Bloßstellungen und Beleidigungen im Internet nicht so einfach beseitigt werden können. Selbst wenn man die Inhalte löscht, hat sie vielleicht schon jemand gespeichert oder sogar vervielfältigt, macht Katzer klar.

Außerdem sei das Cybermobbing nicht auf ein bestimmtes Umfeld wie etwa die Schule beschränkt - auch Eltern, Bekannte, Freunde, Verwandte und Unbekannte können auf die beleidigenden Inhalte im Internet zugreifen.

Cybermobbing: bereits in der Volksschule ein Thema

Cybermobbing-Opfer seien durchschnittlich 14 bis 16 Jahre alt - es sei aber beobachtbar, dass die Problematik bei immer jüngeren Kindern zum Thema werde. Bereits in der Volksschule würden sich Kinder im Internet bewegen und sich in sozialen Netzwerken die Zeit vertreiben.

Rat: Eltern sollten Hinschauen

Präventiv empfiehlt Catarina Katzer Erziehenden, ihren Kindern über die Schulter zu schauen, wenn sie sich im Internet bewegen. Sie rät Eltern, ihre Kinder im Alter von sieben, acht Jahren, beim Einstieg in virtuelle Welten zu begleiten und das Internet gemeinsam zu entdecken.

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