Verletzter Schwan von Jagdaufseher getötet

Der Schwan mit dem gebrochenen Flügel am Alten Rhein in Lustenau ist nun von einem Schweizer Jagdaufseher erlöst worden. Damit endet ein Schwanen-Drama in mehreren Akten. Zuvor hatten Tierschützer den Schwan entführt.

Am Dienstagnachmittag hat der zuständige Schweizer Jagdaufseher das verletzte Tier getötet. Das Tier befand sich zu diesem Zeitpunkt am Schweizer Ufer.

Schwan war zuvor „entführt“ worden

In der Nähe der viel frequentierten Liegewiese beim Gasthaus Rohr in Lustenau lebte bis Sonntag ein Schwanenpaar mit seiner Nachkommenschaft. Das Muttertier hatte einen gebrochenen Flügel. In den sozialen Medien wurde der Fall heiß diskutiert, der Vorwurf der Tierquälerei stand im Raum - mehr dazu in Aufregung um verletzte Schwanen-Mutter.

verletzter Schwan

Sonnweber

Schwanen-Kinder attackiert

Inzwischen rollte eine Welle der Hilfsbereitschaft durchs Land. Am Sonntag ging eine gutgemeinte Aktion aber nach hinten los: Die verletzte Schwanenmutter wurde ohne behördliche Bewilligung „entführt“, um sie klammheimlich zu operieren.

Die Folge: Während das Tier weg war, hat ein neues Schwanenpaar das Revier übernommen. Die jungen Schwäne waren auf sich allein gestellt und mussten von der Tierrettung rund um Karl-Heinz Hanny geborgen werden, um nicht vom neuen Paar getötet zu werden. Zahlreiche Tiere wurden verletzt.

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Beitrag von ORF-Redakteurin Verena Längle

Tierklinik verweigerte Behandlung

Die Tierklinik verweigerte indes die Behandlung der verletzten Schwanenmutter, die Bezirkshauptmannschaft ordnete die Rückführung des Tieres an.

Im Laufe des Tages konnten die territorialen Auseinandersetzungen beendet werden. Das neu hinzugezogene Paar wurde so weit wie möglich weggebracht von der Schwanen-Familie.

Für Schwäne gehören solche Dramen übrigens zum Alltag - es gibt einfach zu viele in Vorarlberg. Um an der Situation etwas zu verändern, müsste man eine Geburtenkontrolle einführen und das gesamte Gebiet überwachen, sagt Schwanenschützer Christian Sonnweber.

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Die verletzte Schwanen-Mutter

Im Video sieht man den gebrochenen Flügel des Tieres.

Illegale Aktion der Naturschützer

Nun betreut der Schwanen-Vater seine drei Jungen. Für die Naturschützer, die die Schwanen-Mutter „entführt“ hatten, wird das Ganze ein Nachspiel haben. Genau genommen ist es illegal, sagt Amtstierarzt Erik Schmid, denn für die Aktion hätte es die Erlaubnis des Jagdaufsehers benötigt. Schwäne sind jagdbares Wild.

Nach Angaben von Schmid wird es sicher eine Meldung an die zuständige Bezirkshauptmannschaft geben. Sie wird dann über weitere Schritte entscheiden.