Rätsel um Steinhügel im Bodensee gelüftet

Die rätselhaften Steinhügel im Bodensee wurden laut Forschern von Menschenhand geschaffen. Die Hügel wurden mit Hilfe eines unter Wasser funktionierenden Georadargerätes untersucht. Welchen Zweck die Steine erfüllen sollten, bleibt unklar.

Vor mittlerweile drei Jahren wurde der gesamte Grund des Bodensees vermessen. Das grenzübergreifende Projekt „Tiefenschärfe" lieferte ein detailgenaues 3D-Modell des Seebeckens. Dabei wurden vor dem Schweizer Ufer bei Romanshorn im flachen Wasser rund 100 rätselhafte Steinhügel mit Durchmessern zwischen 15 und 30 Metern entdeckt.

Die Hügel seien eindeutig von Menschen gemacht, sagt der Schweizer Archäologe Urs Leuzinger. Zu diesem Ergebnis kamen die deutschen und Schweizer Forscher mit Hilfe eines unter Wasser funktionierenden Georadargerätes, das weltweit zum ersten Mal eingesetzt wurde. Dabei wurde klar: die bis zu 40 Zentimeter großen Steine liegen deutlich über der nacheiszeitlichen Moränenschicht. Die Hügel sind also nicht durch Erdbewegungen in der Eiszeit entstanden.

Weitere Untersuchungen geplant

Wann und warum die Steine aufgeschüttet worden sind, gibt den Experten nun weitere Rätsel auf, berichtet der Südwestrundfunk. Einzelne Hölzer, die in einem der Hügel gefunden wurden, lassen sich in die Jungsteinzeit also bis 3.600 vor Christus datieren. Allerdings ist auch unklar, ob die Hölzer mit den Steinhügeln zusammenhängen. Sie könnten auch von einer Pfahlbausiedlung angeschwemmt worden sein. Im kommenden Winter werden Archäologen einen der Steinhügel ausgraben und genauer untersuchen.