Teamteaching an Mittelschulen bleibt bestehen

Das sogenannte Teamteaching, bei dem zwei Lehrer gleichzeitig eine Klasse betreuen, soll vorerst weiterhin bestehen bleibe. In Vorarlberg sorgt die Beibehaltung dieses Unterrichtsmodells für Erleichterung.

Das Teamteaching an den Mittelschulen stand zuletzt auf der Kippe: Es gab Befürchtungen, dass die neue Bundesregierung das Unterrichtsmodell abschaffen könnte. Beim Team Teaching betreuen zwei Lehrer gleichzeitig eine Klasse. Das soll auch weiter so bleiben, kündigte ÖVP-Bildungsminister Heinz Faßmann an. Er will das Teamteaching um ein weiteres Jahr, nämlich bis Herbst 2019, verlängern - mehr dazu in Neue Mittelschule: Teamteaching bleibt vorerst erhalten.

Engstler: „Größere Flexibilität“

Aus Sicht von Pflichtschulinspektorin Karin Engstler bietet das Team den Lehrern eine größere Flexibilität, um auf die Kinder in einer Klasse einzugehen. Seit der Einführung vor zehn Jahren sei die Akzeptanz des Teamteachings unter den Lehrpersonen gestiegen, sagt Engstler. Außerdem seien viele Fortbildungen in diesem Bereich gemacht worden.

Auch für Willi Witzemann, Personalvertreter der Pflichtschullehrer, ist das Teamteaching ein Erfolgsmodell. Allerdings werde das Personal immer knapper. Es brauche daher mehr Lehrer.

An der Mittelschule Hard-Markt werden momentan rund 300 Schüler jahrgangsübergreifend unterrichtet. Das Teamteaching ist laut Direktor Christian Grabher nicht mehr wegzudenken. Inzwischen werde es sehr geschätzt. Während des Unterrichts sei eine zweite Lehrperson für die Schüler ansprechbar - auch in der Vor- und Nachbearbeitungszeit sei man zu zweit, so Grabher.

Sechs Wochenstunden durch Bund finanziert

Der Bund finanziert sechs Wochenstunden pro Klasse. Durch den Wegfall der Leistungsgruppen stünden in Hard aber noch zusätzliche Stunden für Teamteaching zur Verfügung, sagt Grabher: In Deutsch, Mathematik und Englisch würden pro Woche mindestens drei Stunden in Teamteaching unterrichtet.

Moosbrugger: „Chemie stimmt nicht immer“

Auch an der Mittelschule Wolfurt - mit 400 Schülern die drittgrößte im Land - hat man in den vergangenen Jahren überwiegend positive Erfahrungen mit Teamteaching gemacht. Allerdings ergeben sich laut Direktor Norbert Moosbrugger auch Schwierigkeiten: Lehrer seien manchmal festgefahren in ihren Verhaltensweisen und nicht jede Lehrperson könne mit jeder Person gleich gut. Die Chemie stimme nicht immer und dann sei Teamteaching schwierig.

Wenn die Chemie aber stimme, sagt Moosbrugger, sei diese Form des Unterrichts ideal. Denn neben den Schülern würden auch die Lehrer profitieren - etwa indem ältere Lehrer von Jüngeren neue Impulse erhalten.