Am Hodensack verletzt: Familienstreit vor Gericht

Nach einem blutigen Familienstreit in Götzis musste sich am Donnerstag ein 36-jähriger Mann vor dem Landesgericht Feldkirch verantworten. Die Staatsanwaltschaft wirft ihm schwere Körperverletzung vor. Der Prozess wurde vertagt.

Die Auseinandersetzung im Familienkreis ereignete sich im Advent des vergangenen Jahres. Laut Staatsanwalt hat der 36-jährige Mann damals seinen 50-jährigen Kontrahenten, dem Mann der Cousine des Angeklagten, an einer sehr sensiblen Stelle schwer verletzt.

Risswunde am Hodensack

Laut Anklage ist der 50-jährige Techniker am Hodensack verletzt worden. Für die erlittene offene Risswunde verlangt der Mann nun ein Teilschmerzengeld von 3.000 Euro. Den beteiligten Personen zufolge saßen am besagten Abend der Techniker, seine Lebenspartnerin, sowie deren Cousin gemeinsam in der Küche. Alle seien damals alkoholisiert gewesen. Der Techniker saß in Boxershorts an seinem Tisch.

Warum es aber zu der Auseinandersetzung und in Folge zu der Verletzung gekommen ist, blieb zum Auftakt der Gerichtsverhandlung unklar. Hier steht Aussage gegen Aussage, da die Frau die Küche zeitweise verlassen hatte. Der 36-jährige Angeklagte sagte aus, er habe bei dem Gerangel den Hodensack unabsichtlich erwischt. Er habe im Rausch auch gar nicht gemerkt, woran er da riss.

Gutachten soll Klärung bringen

Angefangen mit der Rauferei habe der Partner seiner Cousine, so der Angeklagte. Er selbst habe sich nur gewehrt. Der 50-jährige Verletzte sagte wiederum, er könne sich an nichts mehr erinnern. Unklar ist auch, warum es überhaupt zum Streit gekommen ist. Dem Techniker zufolge war der Grund, dass das Bier ausgegangen sei. Der Angeklagte wiederum sagte aus, es sei um weitreichende Beschuldigungen gegangen - unter anderem, dass er mit seiner Cousine ein Verhältnis habe.

Der Prozess wurde vertagt. Ein Gerichtsgutachter soll nun feststellen, ob es sich im vorliegenden Fall - wie angeklagt - tatsächlich um eine schwere Körperverletzung gehandelt hat.