1. Mai: Massive Kritik an Bundesregierung

Am 1. Mai demonstriert die Arbeiterbewegung traditionell ihre Kampfbereitschaft und verkündet ihre Ziele. So sprach der Vorarlberger ÖGB-Chef von „Angriffen“ der Bundesregierung auf die Arbeitnehmer. Die Landes-SPÖ-Chefin kritisierte, es würden Errungenschaften „mit Füßen getreten“.

Bei der Maifeier der SPÖ Vorarlberg am Dienstagvormittag am Bregenzer Hafen mit rund 200 Gästen fand die Vorarlberger SPÖ-Chefin Gabriele Sprickler-Falschlunger deutliche Worte zur Politik der Bundesregierung. Diese plane Umwälzungen, die zum Nachteil der Menschen seien und „alles mit Füßen treten, was man über Jahrzehnte geschaffen hat - wie den 8-Stunden-Tag zum Beispiel“.

Die SPÖ versuche, den Menschen das klarzumachen, so Sprickler-Falschlunger, und bemühe sich, die Massen wieder zu erreichen. So habe die Partei in Vorarlberg auch erstmals seit Jahren wieder mehr Eintritte als Abgänge - letztere seien meist altersbedingten Todesfällen geschuldet.

1. Mai: Massive Kritik an Bundesregierung

Am 1. Mai demonstriert die Arbeiterbewegung traditionell ihre Kampfbereitschaft und verkündet ihre Ziele.

SPÖ-Chefin: AK-Präsident soll aus ÖVP austreten

Die Landes-SPÖ-Chefin fand auch deutliche Worte für den Vorarlberger Arbeiterkammer-Präsidenten Hubert Hämmerle (ÖVP), der ein sehr starker Kritiker der Bundesregierung sei. „Wenn ich Hubert Hämmerle wäre und solche Kritik übe und das ernst meine - dann würde ich auch aus der Partei austreten. Sprich: Für mich ist es überhaupt nicht nachvollziehbar, wie Hämmerle noch eine Parteimitgliedschaft in der ÖVP rechtfertigen kann“, so Sprickler-Falschlunger.

ÖGB kritisiert „Angriff auf Arbeitnehmer“

Auch der Gewerkschaftsbund gab sich zum Maifeiertag kämpferisch. Noch nie habe es derartige „Angriffe“ auf die Arbeitnehmer und den Sozialstaat gegeben wie jetzt unter der ÖVP-FPÖ-Regierung, so der ÖGB-Landesvorsitzende Norbert Loacker. Demokratisch erkämpfte Fortschritte seien heute keineswegs mehr bis in alle Ewigkeit sicher. Die Gewerkschaft werde aber nicht zulassen, dass das Rad der Zeit zurückgedreht werde, so Loacker und Landesgeschäftsführerin Manuela Auer in einer Aussendung.

„Wir feiern am 1. Mai etwa den 8-Stunden-Tag, unsere soziale Absicherung und den ArbeitnehmerInnenschutz, die jährlichen Lohn- und Gehaltserhöhungen durch Kollektivverträge sowie das darin festgelegte 13. und 14. Gehalt oder für viele ganz alltägliche Dinge wie Krankengeld, Überstundenzuschläge oder den Urlaubsanspruch und die Mitbestimmung im Betrieb,“ blickt Loacker auf Errungenschaften der Arbeitnehmer und Gewerkschaften zurück.

„Regierungsprogramm einzige Enttäuschung“

„Diese Errungenschaften machen die Gesellschaft gerechter", so Auer. "Denn je ungleicher eine Gesellschaft, desto gefährdeter die Demokratie. Deshalb ist es heute am 1. Mai 2018 umso wichtiger den Vorhaben der türkis-blauen Bundesregierung entgegenzutreten, die diese Demokratie gefährdet,“ betont die ÖGB-Landesgeschäftsführerin.

In diesem Zusammenhang kritisieren die ÖGB-Vertreter das Regierungsprogramm als „einzige Enttäuschung aus Sicht der ArbeitnehmervertreterInnen“ und den „größten Anschlag auf die ArbeitnehmerInnenschaft in der zweiten Republik“. Die Unternehmen würden sich dagegen Milliarden ersparen, so die Kritik der Gewerkschafter.