Konjunkturumfrage: Industrie fordert Reformen

Die Vorarlberger Industrie sieht ihre aktuelle Geschäftslage auf anhaltend gutem Niveau. Allerdings gebe es Anzeichen, dass ein weiteres Anziehen der Konjunktur laut aktueller Umfrage aber nicht zu erwarten sei. Es brauche dringend Reformen.

Die Industriellenvereinigung (IV) befragte für ihre aktuelle Konjunkturumfrage (erstes Quartal 2018) 43 Unternehmen mit rund 23.600 Beschäftigten. Der Geschäftsklimaindex (der Mittelwert der Einschätzung zur derzeitigen Geschäftslage und jener in einem halben Jahr - er bewegt sich auf einer Skala von minus 100 bis plus 100) verringerte sich im ersten Quartal 2018 von 39,70 auf 29,50.

Konjunkturumfrage

Industriellenvereinigung

Mehrheit: Geschäftslage „gut/steigend“

Grund dafür sei ein leichter Rückgang bei der Einschätzung der aktuellen Geschäftslage sowie jener in sechs Monaten. 55 Prozent bezeichneten ihre derzeitige Geschäftslage als „gut/steigend“, 38 Prozent als gleichbleibend, nur sieben Prozent rechneten mit einer Verschlechterung.

Die derzeitige Auftragslage wurde durchwegs als positiv beschrieben, wenn auch weniger euphorisch als noch Ende 2017. 45 Prozent der Firmen planen, ihren Mitarbeiterstand in drei Monaten zu erhöhen. Dabei bleibe der Fachkräftemangel weiter ein Problem, das in der starken Maschinen-und Metallindustrie am größten sei.

Dass das aktuelle Konjunkturhoch sich über den Sommer halte, kann laut IV als gesichert angenommen werden, dafür sprächen die Angaben der Unternehmen zur Produktionstätigkeit und zur Auslastung ihrer Produktionskapazitäten in drei Monaten. Kein Unternehmen rechnete mit einer Verschlechterung in diesen Bereichen. Die Verkaufspreise in drei Monaten seien zwar stärker unter Druck, aber ebenso wie die Ertragslage stabil.

„Notwendige Reformen nicht blockieren“

„Aus dem leichten Rückgang einen Konjunkturabschwung abzuleiten, wäre übertrieben. Es gibt aber deutliche Signale, dass weitere Anstiege eher nicht mehr zu erwarten sind“, so IV Vorarlberg-Geschäftsführer Mathias Burtscher.

Um den aktuell herrschenden Schwung noch länger halten zu können, dürften notwendige Reformen nicht blockiert werden, nur so könne der Standort auf schlechtere Zeiten vorbereitet sei. Bis Steuersenkungen und Reformen bei Unternehmen ankämen, dauere es ohnehin zwei Jahre. „Sie würden also dann spürbar, wenn ein möglicher Abschwung eingesetzt hat“, so Burtscher.

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